31609 Seminar

SoSe 13: Geschichte im Objektiv: Fotografie als Quelle über den Holocaust in Osteuropa

Tanja Kinzel

Kommentar

"Fotografien sind nicht sklavische Abbilder des Objektes, souverän, subjektiv, individuell wie die Linse des menschlichen Auges, sieht auch die der Kamera." Rudolf Arnheim, 1929 Weltsicht, Werte, moralische Einstellungen und ästhetische Vorlieben beeinflussen die Gestaltung der Aufnahmen durch die Fotografierenden, aber auch die Art der Selbstpräsentation der Fotografierten sowie die Interpretation und Verwendung der Bilder durch die Rezipienten/innen. Zu den bekanntesten visuellen Repräsentationen der Shoah gehören Gewaltbilder, Leichenberge und stereotype Fotografien alter, verarmter Männer mit Hut, Bart und Pejes sowie zerlumpter, bettelnder Kinder. Die Entstehungsgeschichte dieser Bilder, die meist von Fotografen der Propagandakompanien (PK) oder von Wehrmachtssoldaten aufgenommen wurden, wird häufig nicht thematisiert. Während des Zweiten Weltkrieges waren jedoch nicht nur Soldaten der PK und der Wehrmacht sowie Polizisten, SS-Angehörige und zivile Funktionäre des NS mit der Kamera unterwegs. Auch jüdische und polnische nicht-jüdische Fotografen/innen haben all das dokumentiert, was sie für die Nachwelt für überlieferungswürdig hielten. In dem Seminar werden Fotografien mittels einer qualitativen Fotoanalyse untersucht: Es wird analysiert , inwiefern sich spezifische Interessen unterschiedlicher Fotografierender (zivile oder militärische Funktionäre/innen des NS oder Verfolgte) in der Auswahl der Motive, des Bildausschnitts und des Blickwinkels artikulieren und welche Machtverhältnisse und Geschlechterkonstruktionen in die Aufnahmen eingeflossen sind. Ziel ist es herauszufinden, wie man die Fotografien lesen und ihre Geschichten entschlüsseln kann. Schließen

Literaturhinweise

Literatur: Buchmann, Wolf: Das Foto als Quelle, Hamburger Institut für Sozialforschung, 1999 Koch, Gertrud: Die Einstellung ist die Einstellung. Zur visuellen Konstruktion des Judentums, F. a. M., 1992 Eschenbach, Insa et al (Hrsg.): Gedächtnis und Geschlecht. Deutungsmuster in Darstellungen des nationalsozialistischen Genozids, Frankfurt am Main, 2002, S. 203-226 Levin, Judith/Uziel, Daniel: Ordinary Men, Extraordinary Photos; in: Yad Vashem Studies 26, 1998 Milton, Sybil: The Camera as Weapon: Documenatary Photography and the Holocaust, New York, 1983 Struk, Janina: Photographing the Holocaust: Interpretations of the Evidence, London, 2004 Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 09.04.2013 16:00 - 18:00

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