16629a Vertiefungsseminar

SoSe 13: Die Moderne und ihr Mittelalter im 19. und 20. Jahrhundert

Bastian Schlüter

Kommentar

Als "Mittelalter" gilt in der Epochenordnung der westlichen Geschichte gemeinhin das Jahrtausend zwischen 500 und 1500 n. Chr., und zur Erforschung dieser Epoche hat sich mit der "Mediävistik" eine interdisziplinär angelegte Fachwissenschaft etabliert. Dennoch lässt sich das Mittelalter auch aus einer nicht ausschließlich mediävistischen Perspektive in den Blick nehmen - dann nämlich, wenn nach den Funktionen der "Epochenimagination" Mittelalter für die Selbstbeschreibungen der "Moderne" gefragt wird: Welche Bilder, welche Konstruktionen, welche Inanspruchnahmen des Mittelalters und mittelalterlicher Artefakte finden sich, und was sagen diese über ihre jeweiligen Entstehungszeiten aus? Eben diesen Zugang zum Mittelalter will das Seminar wählen und hierbei an ausgewählten Beispielen aus dem 19. und 20. Jahrhundert auf die "Moderne und ihr Mittelalter" (Otto Gerhard Oexle) schauen. Einen thematischer Schwerpunkt soll dabei die Rezeption des Nibelungenliedes ausmachen, die ausgehend von der überaus wirkmächtigen Übersetzung Karl Simrocks (zuerst 1827) betrachtet wird: Im 19. Jahrhundert verfestigte sich das Verständnis des Nibelungenliedes als eines deutschen "Nationalepos", das nicht zuletzt in politischen Zusammenhängen (etwa der Beschwörung einer typisch deutschen "Nibelungentreue") aufgerufen wurde. Wichtige Stationen der Rezeptionsgeschichte sind außerdem Richard Wagners musikdramatische Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" (1852-1876), Friedrich Hebbels Trauerspiel "Die Nibelungen" (1861) sowie Fritz Langs gleichnamiger Stummfilm von 1924. Neben diesen Schwerpunkt können weitere interessante Beispiele aus dem reichen Fundus der Mittelalterimaginationen des 19. und 20. Jahrhunderts treten, die auch die Historiographie sowie Kunst- und Architekturgeschichte miteinbeziehen. Möglich sind u.a.: Novalis: Die Christenheit oder Europa (1799), Wilhelm von Giesebrecht: Geschichte der deutschen Kaiserzeit (1855ff.), Bruno Schmitz: Kyffhäuserdenkmal (1896), Walter Gropius: Bauhaus-Manifest (1919), Ken Follett: The Pillars of the Earth/Die Säulen der Erde (1989). Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Lektüre des Nibelungenliedes in der Simrock'schen Übersetzung, die als gemeinfreier Text in unterschiedlichen preiswerten Ausgaben leicht zu bekommen ist. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

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