16635 Vertiefungsseminar

SoSe 13: Literatur und Psychoanalyse

Jenny Willner

Kommentar

Welche Rolle spielt die Literatur bei der Entwicklung der zentralen psychoanalytischen Begriffe, und umgekehrt: wie können diese Begriffe der literaturwissenschaftlichen Interpretation dienlich sein? Ausgehend von solchen Fragen ist der überwiegende Teil des Semesters Freuds klassisch gewordenen Lektüren gewidmet: Wir befassen uns mit dem psychoanalytischen Vokabular, das Freud unter anderem anhand von Sophokles' König Ödipus, E.T.A Hoffmanns Der Sandmann und Wilhelm Jensens Gradiva entwickelt und wenden uns danach einer Auswahl neuerer psychoanalytischer Methoden des Lesens zu. Die grundlegenden Fragen sind die schwierigsten: Was ist unter Begriffen wie ‚Verdrängung', ‚Unbewusstes', ‚Trieb' und ‚Es' zu verstehen? Und wem kommt eigentlich in der psychoanalytischen Literaturwissenschaft die Rolle des Patienten zu? Ist es etwa der Autor, der ‚auf die Couch' gelegt wird, oder sind es die literarischen Protagonisten, deren Handlungen es figurenpsychologisch zu entschlüsseln gilt? Eine dritte Möglichkeit bestünde darin, im Sinne literaturwissenschaftlicher Gegenübetragungsanalyse davon auszugehen, dass die Leserinnen und Leser zum Gegenstand der Untersuchung werden: Damit wären Sie selbst - ja genau: Sie! - die Patientin oder der Patient. Vielleicht verhalten Sie sich zum Text wie die aufgebrachte oder bemüht unberührte Person auf der Couch zur Analytikerin? Aber keine Angst: In der Literaturwissenschaft braucht man nicht immer Patienten, die Psychoanalyse lässt sich entsprechend etwas allgemeiner als eine Methodik des Lesens begreifen, die den Text nicht auf seinen manifesten Gehalt hin, sondern in Bezug auf Verborgenes, Verschwiegenes und latent Vorhandenes untersucht - eine zumindest auf den ersten Blick weniger bedrohliche Angelegenheit. Nur, wie geht man mit all diesen unbekannten Nennern um, was machen sie mit unseren erzähltheoretischen Kategorien? Schließen

13 Termine

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