13930 Vorlesung

SoSe 13: Monster in der griechischen und römischen Kunst

Lorenz Winkler-Horacek

Kommentar

Monster' vereinen konträre Kategorien wie Mensch und Tier, verschiedene Tierarten, aber auch Tier und Pflanze, Mann und Frau, Leben und Tod etc. Das ‚Monster' ist durch seinen gegen die Norm ausgerichteten Charakter immer eine Kreatur aus dem Grenzbereich. Damit können räumliche Grenzen gemeint sein - real gedachte oder fiktionale -, aber auch gesellschaftliche Grenzen. Als Grenzgänger stellt das ‚Monster' Bekanntes in Frage, seien es die Gesetzte der Natur oder seien es die Gesetze der Gesellschaft. Monstrosität wird dabei grundsätzlich aus dem Raum der Kultur heraus formuliert. Das ‚Monster' ist von der Ordnung her gedacht, deren Gegenentwurf es darstellt. Das aber heißt, dass die Konstruktion des ‚Monsters' immer an den jeweiligen historischen Kontext gebunden ist. Die Vorlesung geht den Bildern der ‚Monster' oder Mischwesen in Griechenland und Rom nach. Ein Schwerpunkt wird auf der frühgriechischen Epoche liegen (geometrische bis archaische Zeit), da sich in dieser frühen Phase der kulturellen Formation Griechenlands hybride Kreaturen als Gegenbilder besonders häufen. Der Blick soll aber anhand ausgewählter Fallbeispiele (Kentauren, Sphingen, Sirenen u.a.) über die Klassik und den Hellenismus hinaus bis in die römische Kaiserzeit reichen und damit auch die zum Teil sehr unterschiedliche Deutbarkeit ein und desselben Bildentwurfes in den verschiedenen kulturellen Kontexten belegen. Schließen

Literaturhinweise

T. Hölscher (Hrsg.), Gegenwelten zu den Kulturen Griechenlands und Roms in der Antike (München/Leipzig 2000) M. Padget (Hrsg.), The Centaur´s Smile. The Human-Animal in Early Greek Art (New Haven/London 2003) A. Alexandridis - M. Wild - L. Winkler-Hora?ek (Hrsg.), Mensch und Tier in der Antike. Grenzziehung und Grenzüberschreitung (Wiesbaden 2008) R. Borgards - Chr. Holm - G. Oesterle (Hrsg.), Monster. Zur ästhetischen Verfassung eines Grenzbewohners (Würzburg 2009) L. Winkler-Hora?ek (Hrsg.), Wege der Sphinx. Monster zwischen Orient und Okzident (Rahden/Westf. 2011) Schließen

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