13807a

SoSe 13: Babylon: Geschichte - Ausgrabungen - Rezeption in der Antike und in der Moderne

Helga Vogel

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Die Strahlkraft Babylons im abendländischen kulturellen Gedächtnis kann durch keine andere antike Stadt übertroffen werden. Antike Autoren wie Herodot, die hebräische Bibel, Orientmaler, Hollywood und nicht zuletzt zeitgenössische Ausstellungsmacher, sie alle stricken mit am Mythos einer Stadt, für die der "Turm zu Babel", die "Hängenden Gärten der Semiramis", die Rede von der "Hure Babylon" oder die berühmten "Zeichen an der Wand" sprichwörtlich geworden sind. Wir beschäftigen uns einerseits mit der Geschichte der Stadt seit ihren Anfängen um 2300 v. Chr. bis zum Ende des neubabylonischen Reiches sowie mit den archäologischen Ruinen. Mindestens ebenso interessieren wir uns allerdings auch für die in unterschiedlichen Medien erfolgte Rezeption der Stadt im "Westen", mit Schwerpunkt auf der Rezeptionsgeschichte Babylons in der Moderne (inklusive westliche Berichterstattung über die Aufbautätigkeit Saddam Husseins und im Kontext der Invasion des Irak 2003). Im Kurs soll nicht eine vorgebliche Realität, die doch immer nur archäologische Konstruktion sein kann, gegen den mächtigen Mythos der Stadt ausgespielt werden, wie dies das Konzept der Babylon-Ausstellung 2008 vorsah. Uns interessiert vielmehr das vielfältig ausbuchstabierte Wechselspiel zwischen Archäologie und Mythos und Mythos und Mythos etwa im Sinne der "Traditionsforschung" Aby Warburgs. Babylon als Foucaultsche Heterotopie, als polyphone (archäologische) Erzählung (im Sinne der mesoamerikanischen Archäologin Rosemary Joyce) - dies ist unser Ziel. close

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Lecturers:
Dr. Helga Vogel