13888 Seminar

SoSe 14: Die Hallstattkultur in Mitteleuropa

Markus Schussmann

Hinweise für Studierende

Blockveranstaltung, Termine: 14.4., 5.5.; 26.5.; 16.6.; 7.7.

Kommentar

Mit der Hallstattkultur (ca. 800-480/450 v. Chr.) hält die Eisenzeit in Mitteuropa Einzug. Anfänglich überschattet von einem klimatischen Einbruch verändern sich damit die ökonomischen und sozialen Grundlagen und Rahmenbedingungen bisweilen grundlegend, aber auch die religiösen Anschauungen, welche sich im Bestattungsbrauchtum widerspiegeln. Das vereinzelt bereits in der späten Urnenfelderkultur zu Schmuckzwecken verwendete Eisen gewinnt nun v.a. im Bereich der Waffen- und Werkzeugtechnologie zusehends an Bedeutung und mischt durch seine Ressourcenverteilung die Karten im Bereich der Wirtschafts- und Sozialstrukturen neu. Durch die Kontrolle von Rohstoffen und Verkehrsrouten sowie durch den intensivierten Kontakt zur Mittelmeerwelt entstehen Eliten, die sich ihres kulturellen Milieus, ihrer interkulturellen Vernetzung, ihrer Machtposition und natürlich ihrer pekuniären Situation entsprechend darzustellen versuchen. Für sie wurden in der Forschung die immer noch diskutierten Begriffe wie "Fürstengrab" (z.B. Hochdorf) und "Fürstensitz" (z.B. Heuneburg) eingeführt. Unser Kenntnisstand erlaubt es aber heute vielfach auch, die nachfolgenden Stufen der sozialen Pyramide nach ihren Siedlungshinterlassenschaften und Gräbern im Detail zu beurteilen und so das Bild einer komplexen früheisenzeitlichen Gesellschaft zu zeichnen, die beispielsweise nicht nur über erstaunlich hochstehende Technologien verfügte, sondern auch einen ausgeprägten Sinn für die ästhetische Formgebung und Gestaltung von luxuriösen, aber auch alltäglichen Gegenständen besaß. Die Hallstattkultur endet mit ihrer Weiterentwicklung in die Frühlatènekultur, wobei klare Brüche ebenso konstatiert werden können wie eindeutige Kontinuitäten. Das Seminar vertieft in Referaten die Kenntnis der Hallstattkultur in Mitteleuropa. Dabei sollen sowohl die wichtigsten Fundorte als auch Regionen bzw. Kulturgruppen eingehender betrachtet werden. Daneben gilt es aber auch, den Überblick über Fragen der Chronologie, die wichtigsten Materialgruppen (z. B. Keramik, Fibeln, Schmuck, Waffen etc.) und Fundorttypen (z. B. "Fürstengräber", "Fürstensitze", Siedlungen etc.) zu intensivieren. Schließen

Studienfächer A-Z