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SoSe 14: Paradiestausch: Höfische Liebe und Christentum/ Paradise Shift: Courtly Love and Christianity

Beatrice Trînca

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(BA: M3 S; MA: M2 HS)

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Hoch- und spätmittelalterliche Autoren bezeichnen ihre Dame als ihr ‘Paradies' und behaupten zuweilen, dass sie bereit wären, für die Liebeserfüllung im Diesseits auf das christliche Paradies zu verzichten, oder dass nur diejenigen, die sich fortpflanzen, das Paradies verdienen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie sich die spezifisch mittelalterliche Verknüpfung zwischen Sexualität, höfischer Liebe und Christentum beschreiben und als literarisches und kulturelles Phänomen näher bestimmen lässt. Inwiefern haben die Dichter mittelalterlich-christliche Konzepte und Glaubensinhalte ignoriert und transformiert? Haben sie dabei Geschlechterverhältnisse und hierarchische Strukturen modifiziert? Wie gelingt es ihnen, den christlichen Gott z.T. durch Amor/Cupido oder durch die Dame zu ersetzen und dennoch zu suggerieren, dass sie gute Christen seien? Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden wir Passagen aus mittelhochdeutschen, altfranzösischen und provenzalischen höfischen Texten lesen mit dem Ziel, die in rhetorischer und konzeptueller Hinsicht komplexe Beziehung zwischen höfischer Liebe und mittelalterlichem Christentum zu rekonstruieren. Die Lehrveranstaltung findet zweisprachig statt (Deutsch und Englisch). Die mittelalterlichen Texte werden im Original mit englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt. Zur Einführung: Ingrid Kasten: Der amour courtois als überregionales Kulturmuster. Skizze zum Problem einer Begriffsbildung. In: Interregionalität der deutschen Literatur im europäischen Mittelalter, hrsg. von Hartmut Kugler. Berlin/New York 1995, S. 161-174. close