16229 Vorlesung

SoSe 15: Römische Elegie

Melanie Möller

Kommentar

Die Elegie gehört zu denjenigen Gattungen der antiken Literatur, deren thematische Bestimmung besondere Probleme bereitet: Zwischen den Texten der frühgriechischen und der römischen Elegiker gibt es jenseits der formalen Gestalt wenige Gemeinsamkeiten. Während sich die römische Elegie einen dezidiert erotischen Code einschreibt, ist die griechische von epischer Thematik geprägt, die sich auch in (formel)sprachlicher Hinsicht niederschlägt. Zu Beginn unserer Überlegungen wollen wir uns mit dieser komplexen Gattungsfrage beschäftigen. Es folgt die Auseinandersetzung mit den Charakteristika der frühgriechischen und hellenistischen Elegie, um vor diesem Hintergrund das Profil der römischen Elegie besonders deutlich hervortreten zu lassen. Im Anschluss wollen wir einen Blick auf das gerne als ‚Vorläufer' der römischen Elegie rubrizierte lyrische Werk Catulls werfen, soweit es Fragen des elegischen Genres betrifft. Im Mittelpunkt stehen freilich die vier römischen Elegiker, wobei das Werk des als Archeget gefeierten Dichters Cornelius Gallus, die vier Bücher auf seine Geliebte Lycoris, bis auf wenige Fragmente verloren ist; unser Augenmerk wird daher auf den Elegiensammlungen des Properz, Tibulls und Ovids liegen. Wir wollen uns einen Überblick über die poetologische Programmatik und das immanente Zeichensystem der Elegien dieser Dichtergelehrten verschaffen (servitium amoris, puella docta etc.). Ovid stellt einen Sonderfall dar, weil er nicht nur die erotischen Inhalte überbietet, sondern um das thematische Genre der Trauerelegien erweitert. Welche Zusammenhänge lassen sich erkennen? Alle auf uns gekommenen Elegien kreisen um ein Dichtersubjekt, das sich selbst im Schreiben konstruiert. Es ist die (Dicht)Kunst, die in den Elegien zum Leben gerinnt: Dichtung wird zur Existenzform. Einer ‚privaten' oder ‚persönlichen' Dimension dieser Dichtung nachzuspüren, stellt unter dieser Voraussetzung eine ebenso reizvolle wie schwierige Aufgabe dar. Abgerundet werden soll diese Überblicksvorlesung durch einen kurzen Blick auf exemplarische Stationen der Rezeption der römischen Elegien, etwa bei Giacomo Leopardi und Goethe (Properz) oder Christoph Ransmayer (Ovid). Schließen

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