13456 Hauptseminar

SoSe 15: Die Steine von Florenz - Materialgeschichte einer Stadt

Wolf-Dietrich Löhr

Hinweise für Studierende

WICHTIG! Die LVen HS 13 456 und E 13 457 müssen entweder im Modul "Regionale Vertiefung mir Exkursion" (alte Masterordnung) oder "Forschung am Objekt" (neue Masterordnung) gemeinsam besucht werden. Die Anmeldung im CM erfolgt für beide ausschließlich über HS 13 456. Dort angemeldete werden automatisch für E 13 457 angemeldet. Blockseminar: voraussichtlich zwei Blöcke, 10.-11.07.; 21.-22.07.2015 Exkursion: voraussichtlich 09.-16.09.2015 Schließen

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Achtung: Die Einführungssitzung für das Blockseminar mit Exkursion »Die Steine von Florenz. Materialgeschichte einer Stadt« findet am 27.05.2015 um 17:00 Uhr in Raum A 153 (Büro Prof. W. Löhr) in der Universität der Künste Berlin, Hardenbergstr. 33, statt. Das Blockseminar ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Exkursion und findet vor Originalen in den Berliner Museen – Gemäldegalerie, Bodemuseum, Kunstgewerbemuseum – statt, um uns mit den verschiedenen Materialgruppen und ihren Problematiken vertraut zu machen. Die Exkursion wird in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Institut in Florenz stattfinden und sieht sowohl thematische Rundgänge durch die Stadt als auch Besichtigungen ausgewählter Einzelwerke (Andrea Pisano, Ghiberti, Donatello, Michelangelo, Giambologna, Foggini) und historischer Ensembles (San Miniato, Alte und neue Sakristei von San Lorenzo; Cappella dei Principi, Boboli–Gärten) vor. Für beide Seminarteile sollen die Teilnehmer drei Arbeitsgruppen bilden, die sich spezifisch mit dem Thema »Ökonomie/Materialwege«, »Werkzeuge/Techniken« oder »Materialikonologie« auseinandersetzen. Schließen

Kommentar

Florenz, die Stadt der Kaufleute, Handwerker und Künstler, wurde spätestens seit dem 14. Jahrhundert zu einem impulsgebenden Zentrum für technologische und künstlerische Innovationen. Die lokale Tradition der spezifischen Verwendung und Verfeinerung von Materialien reicht allerdings weit länger zurück. Das Seminar verfolgt, wie sich das Bild der Stadt maßgeblich seit dem 11. Jahrhundert durch den kunstvollen Einsatz von Materialien verändert hat, welche Techniken dabei entwickelt wurden und wie spätere Zeiten mit diesem Erbe umgingen. Das Themenspektrum umfasst dabei die Materialien der Architektur – die lokalen Sandsteine Pietraforte und Macigno –, die farbigen Inkrustationen, die Mosaikkunst, das Holz der Schreiner und Schnitzer, das Wachs der Votiv- und Anatomie-Modelleure, den Marmor der Bildhauer, die Wiederbelebung der Bronze, die Entwicklung der Steinintarsien, aber auch die Innovationen der Malerei. Gerade in Florenz lässt sich die enge Konvergenz der verschiedenen Berufe genau verfolgen – oft finden wir in Personalunion Bildschnitzer, Schreiner und Architekten (Brüder da Maiano, Sangallo); Goldschmiede, Bildhauer und Maler (Ghiberti, Verrocchio); Maler, Mosaizisten und Architekten (Giotto), Maler und Bildhauer (Orcagna, Foggini). Der Akzent der Veranstaltung liegt zum einen auf den Wegen und Eigenheiten der Materialien, den Werkzeugen und Verfahren, und zum anderen auf der Funktion und Kollaboration der verschiedenen Werkstätten. Mit einem Ausblick auf Historismus, Jugendstil, Faschismus und Neues Bauen soll nach der Hierarchie der Materialien und der Bedeutung technischer Überlieferungen gefragt werden. Schließen

Literaturhinweise

Literaturhinweise: Ames Lewis, Francis (Hg.): Florence (Artistic Centers of the Italian Renaissance), Cambridge u.a. 2012. // Trachtenberg, Marvin: Building-in-time: from Giotto to Alberti and Modern Oblivion, New Haven [u.a.] 2010. // Brucker, Gene Adam: Florenz. Stadtstaat. Kulturzentrum. Wirtschaftsmacht, übers. von Heinz Riedt, München 1984. // Rodolico, Francesco: Le pietre delle città d‘Italia, Florenz 1953. Schließen

Zusätzliche Termine

Mi, 27.05.2015 17:00 - 19:00

Dozenten:
Prof. Dr. Wolf-Dietrich Löhr

Studienfächer A-Z