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SoSe 15: Mensch-Tier-Beziehungen in der Zeitgeschichte (Forsetzung aus WS: Silke Törpsch)

Veronika Settele

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Mit der Etablierung der Human-Animal-Studies werden die vielgestaltigen Beziehungen zwischen Menschen und Tieren zunehmend Teil geschichtswissenschaftlicher Forschung. Die Tiere sind dabei, ihren Status als Vergessene der Geschichte hinter sich zu lassen, da gerade der Umgang mit ihnen Rückschlüsse auf das kulturelle Selbstverständnis von Gesellschaften erlaubt. Das Seminar geht den historisch variablen Beziehungen von Mensch und Nutz-, Haus- und Wildtieren in der Moderne nach: von der Entstehung der britischen Tierrechtsbewegung im ausgehenden 19. Jahrhundert über den deutschen Schäferhund und dessen Rolle in einer Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts hin zur Industrialisierung der Nutztierproduktion im Konsumzeitalter und zu vermeintlichen Wildtieren im Zoo, die die grundsätzliche Verflechtung menschlicher und tierlicher Lebenswelten greifbar werden lassen. Zeitlicher Schwerpunkt des Seminars ist das "Ende des Pferdezeitalters" (Koselleck) und der anschließende Beginn der Heimtierära, da sich gerade in einem neuen Nachdenken über historische Periodisierungen die Stärke einer Tiergeschichtsschreibung zeigt. Wegen ihrer wechselseitigen Verknüpfung wird dabei sowohl die Imagination von Tieren als auch die reale Praxis mensch-tierlicher Interaktion in den Blick genommen. Nicht zuletzt geht das Seminar der Frage der Geschichtsmächtigkeit von Tieren nach; ob diese mehr Objekte oder auch Subjekte der Geschichte sind und, wenn Letzteres der Fall ist, wo sich Momente tierischer Agency entdecken lassen. close

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