Entlang des 23. Längsgrades Ost erreicht Europa vom Baltikum bis zur Ägäis, von Helsinki bis Athen seine größte Nord-Süd-Ausdehnung. Dies kommt einem hoch interessanten Schnitt durch die Vielfalt und Differenziertheit europäischer Kulturen gleich, die aus westlicher Perspektive u.a. eines gemeinsam haben: ihre Unbekanntheit und Unerforschtheit. Seit dem EU-Beitritt der meisten „osteuropäischen“ Länder wird politisch unentwegt vom Neuen Europa gesprochen, aber das Interesse an und die Kenntnis von diesem Neuen Europa, besonders bezüglich seiner Kulturen, hält sich nach wie vor in Grenzen, im Wörtlichen wie im Gedanklichen. Diesem Defizit stellt sich ein in Vorbereitung befindliches Forschungsprojekt des ITI Germany (Internationales Theater Institut). In Anlehnung an das Projekt will die Übung Herangehensweisen an diese Fragestellung diskutieren und erste Arbeitsschritte unternehmen. Wie sind diese Kulturen beschaffen, welchen (kultur)geschichtlichen Zusammenhängen sind sie verpflichtet, welche Rolle spielen Theater und Theatralität, wie sind diese zu erkunden und zu dokumentieren, wie ist das gewonnene Wissen zu strukturieren, wie ist es medial aufzubereiten, um es online einer international interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In workshopartig organisierten Arbeitsschritten versucht die Übung, Zugänge zu diesen Fragen zu erproben. Obligatorische Arbeitsleistung: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit. Die Teilprüfungsleistung im Rahmen des Basismoduls Gegenwartstheater besteht in einer projektspezifischen Arbeit (Bericht oder praktisches Projekt). Schließen