13415 Proseminar

SoSe 16: Nürnberg und Augsburg. Ein vergleichender Blick auf die Produktion und Rezeption von Kunst in der frühneuzeitlichen Stadt

Britta Dümpelmann

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Die Exkursion findet statt vom 25.-29. Juli, erste Vorbesprechung am Donnerstag, 12. Mai, um 18 Uhr (ct). Aus organisatorischen Gründen ist für eine Teilnahme an der Exkursion ein persönliches Erscheinen zu diesem Termin zwingend erforderlich!! Ein weiteres vorbereitendes Treffen in Berlin wird rechtzeitig bekanntgegeben. Schließen

Kommentar

Nürnberg und Augsburg sind zwei Kunstzentren der frühen Neuzeit, deren Kunstschätze kaum reicher sein könnten, zumal zu weiten Teilen in ihrem originalen Kontext erhalten. Wo in Nürnberg Patriziat und Bürgertum in reger, sich wechselseitig befeuernder Stiftertätigkeit eine ebenso reiche wie diverse Kunstproduktion hervorbrachten, hat die Augsburger Kunst darüber hinaus und vor allem eine imperiale Prägung erfahren: Kaiser Maximilians enge Verbundenheit mit der Stadt schrieb sich mit dem vordringlichen Ziel des Erhalts seines Gedechtnus, also mit kaiserlichem Memorialanspruch, in die hiesige Kunst ein. Gibt es demnach Merkmale einer imperialen auf der einen und einer bürgerlichen Kunst auf der anderen Seite – wenn ja, welche? Anhand der Nürnberger Kirchen St. Lorenz und St. Sebald sowie der Fuggerei in Augsburg werden wir das Stiftungswesen in beiden Städten untersuchen; im Hinblick auf die Erfindung neuer oder die Perfektionierung bestehender künstlerischer Techniken (etwa des Farbholzschnitts in Augsburg oder des Bronzegusses in Nürnberg) die Entwicklung kompetitiv ausgerichteter Vorrangstellungen und Monopolbildungen verfolgen. An Johann Neudörfers Nachrichten von Künstlern und Werkleuten und dem Augsburger Kunstbüchlein lässt sich schließlich ablesen, welche Errungenschaften und Künstlerpersönlichkeiten Eingang in die nordalpine Kunstliteratur fanden. In welchem Verhältnis stehen bei alldem die (besonders in Augsburg rezipierte) italienische und die nordalpine Renaissance, welche Spuren hinterließ der Bildersturm und welche Verschiebungsprozesse vom Kult- zum Kunstbild lassen sich in Nürnberg und Augsburg beobachten? Als unmittelbar benachbarte freie Reichsstädte bieten sich Nürnberg und Augsburg in besonderem Maße an, um im gegenüberstellenden Vergleich Bedingungen der Produktion und Rezeption von Kunst in der frühneuzeitlichen Stadt zu reflektieren. Schließen

Literaturhinweise

Zur Einführung empfohlene Literatur: - Angerer, Martin / Bott, Gerhard (Hg.): Nürnberg 1300-1550. Kunst der Gotik und der Renaissance, Ausst.-Kat. Nürnberg/New York 1986, München 1986. - Emmendörfer, Christoph / Zäh, Helmut (Hg.): Bürgermacht und Bücherpracht. Augsburger Ehren- und Familienbücher der Renaissance, Ausst. Kat. Augsburg 2011, Luzern 2011. - Jecmen, Gegory / Spira, Freyda: Imperial Augsburg: Renaissance Prints and Drawings 1475-1540, Ausst.-Kat. National Gallery of Art Washington, Washington 2012. - Maximilian I. und die Kunst der Dürerzeit, Ausst.-Kat. Albertina Wien 2012, hg. von Michel, Eva und Sternrath, Maria Luise, München 2012. - Mende, Matthias: Albrecht Dürer – ein Künstler in seiner Stadt, Nürnberg 2000. - Müller, Michael Gernot (Hg.): Humanismus und Renaissance in Augsburg. Kulturgeschichte einer Stadt zwischen Spätmittelalter und Dreißigjährigem Krieg, Berlin 2010. - Des Johann Neudörfer Schreib- und Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst aus dem Jahre 1547, hg. von G. W. K. Lochner, Neudruck der Ausgabe 1875, Osnabrück 1970 (Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance Bd. 10). - Quasi Centrum Europae. Europa kauft in Nürnberg, 1400-1800, Ausst.-Kat. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg 2002, S. 451-464. - Schleif, Corinne: Donatio et memoria. Stifter, Stiftungen und Motivationen an Beispielen aus der Lorenzkirche in Nürnberg, München 1990. - Striebel, Ernst: Das Augsburger Kunstbüchlein. Eine kunsttechnologische Quellenschrift der deutschen Renaissance. Quellen, Verbreitung, Nachfolgeschriften, Transkription und Glossar sowie Studien zu den Färberezepten für Holz, Horn und Bein, Saarbrücken 2008. Schließen

Zusätzliche Termine

Do, 12.05.2016 18:00 - 20:00

Dozenten:
Dr. Britta Dümpelmann

Räume:
A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)

Mo, 25.07.2016 - Fr, 29.07.2016 10:00 - 20:00

Dozenten:
Dr. Britta Dümpelmann

Di, 26.07.2016 10:00 - 20:00
Mi, 27.07.2016 10:00 - 20:00
Do, 28.07.2016 10:00 - 20:00
Fr, 29.07.2016 10:00 - 20:00

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