In dem angebotenen Forschungsseminar wollen wir uns mit der philosophischen Behandlung des Rechts in der Moderne beschäftigen, das charakterisiert wird durch die neue Anforderung, Grundrechte den Menschen als Menschen zuzusprechen. Der unveräußerliche Charakter, der als Wesensmerkmal der Grundrecht gilt, wird oft durch das Zurückgreifen auf die Natur begründet, sei es den Naturzustand oder die menschliche Natur. Dieser Rückgriff auf eine Unmittelbarkeit vernachlässigt jedoch die für die Verwirklichung des Rechtes notwendige Geschichtlichkeit und Gesellschaftlichkeit. Wir betrachten diese Spannung innerhalb des – wie es Ludwig Siep genannt hat „Projekts der Moderne“ – anhand ausgewählter Passagen von Machiavellis Der Fürst, von Hobbes' Leviathan, von Lockes Zwei Abhandlungen über die Regierung und von Rousseaus Gesellschaftsvertrag. Auch die von Hegel und Marx in ihren Werken entwickelten Kritiken an diesen Ansichten werden uns im Laufe des Seminars beschäftigen. Schließen