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SoSe 16: "Heimat" in Literatur und Film

Susanne Scharnowski

Additional information / Pre-requisites

Deutschkenntnisse: mindestens B2

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Das deutsche Wort Heimat wird immer wieder als unübersetzbar bezeichnet: Heimat ist zuerst der Ort, an dem man geboren und aufgewachsen ist, kann aber auch andere konkrete Orte oder ideelle Bereiche (wie etwa die Sprache) bezeichnen, an und in denen man sich zu Hause fühlt. Heimat bildet den Gegensatz zur Fremde und impliziert Vertrautheit und emotionale Verbundenheit. Seit dem 19. Jahrhundert wurde in der Heimatliteratur, seit dem 20. Jahrhundert auch im Heimatfilm die Angst vor dem Verlust der Heimat thematisiert. Zugleich wurden Vorstellungen vor allem von einer ländlichen oder dörflichen Heimat idealisiert und als Idylle in Szene gesetzt. Die nationalsozialistische Propaganda nutzte die Sehnsucht nach Heimat zur ideologischen Mobilisierung. Dadurch gerieten Vorstellungen von Heimat nach dem 2. Weltkrieg zunehmend in Misskredit, während sich zugleich in den 50er Jahren das Genre des meist trivialen Heimatfilms enormer Beliebtheit erfreute. Die 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts brachten dann eine Anti-Heimatliteratur sowie den kritischen Heimatfilm hervor, in denen die Enge, Begrenztheit und Härte des ländlichen Lebens drastisch geschildert wurden. Etwa seit den späten 80er Jahren präsentieren eine ‚Neue deutsche Heimatliteratur‘ und neue Heimatfilme eine ambivalente Sicht auf Heimat jenseits von Glorifizierung und Dämonisierung. Das Seminar gibt anhand exemplarischer literarischer Texte sowie ausgewählter Filme einen Überblick über den Topos. Texte und Hintergrundmaterialien werden in digitaler Form zur Verfügung gestellt (Blackboard). Zusätzlich sollten die Teilnehmer vier Termine für Filmsichtungen notieren: Montag, 23. Mai / Montag, 06. Juni/ Montag, 20. Juni / Montag, 04. Juli, immer von 18 bis 20 Uhr, immer in Raum KL 32 123. Studienleistungen: Regelmäßige aktive Teilnahme, Kenntnis der Seminarmaterialien, kleinere schriftliche Hausarbeiten (insgesamt ca. 1000 Wörter). Prüfungsleistung: Abschlussklausur (22. Juli, 90 Minuten). close