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SoSe 17: Kinematografische Installationen

Friederike Horstmann

Kommentar

„Kino und Kunst stellen eines der Paare von Bezugsgrößen dar, die unaufhörlich schlechte Seminare, entnervende Konferenzen und belanglose Ausstellungen zur Folge haben, auf denen Kunst zu etwas Ähnlichem in Beziehung gesetzt werden soll. Der Wunsch, in die Welt des Mainstream-Kinos einzutauchen, ist äußerst attraktiv für Künstler, die mit den Bedeutungen, die dieses Medium erzeugt hat, anzubändeln versuchen.“ Liest man das Zitat des Künstlers Liam Gillick, so könnte man meinen, eine Übung zum Thema „Kinematografische Installationen“ und eine Exkursion zur diesjährigen documenta 14 sei in doppelter Hinsicht ein verfehltes Anbändeln. Doch nach mehr als zwei Jahrzehnten installativer Formen des Kinos in Museen und Galerien scheint vielmehr ein zweifacher Blick auf das Phänomen angebracht: Zum einen möchte das Seminar die Entwicklung aus einer historischen Perspektive beschreiben und auf mögliche Vorläufer wie das Expanded Cinema beziehen. Zum anderen werden systematische Fragen zur Differenz von Kino und Museum aufgeworfen: Wie unterscheiden sich die Aufführungsmodi der beiden Schauanordnungen zeitlich und räumlich? Mit welchem Regime von Aufmerksamkeit und Zerstreuung ist die jeweilige ästhetische Erfahrung verbunden? Was bedeuten die unterschiedlichen Aufmerksamkeitsökonomien für die Zuschauerin? Während der Exkursion zur documenta 14 werden wir gemeinsam Gelegenheit haben, die Beobachtungen und Analysen auf zeitgenössische künstlerische Arbeiten zu beziehen. Schließen