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SoSe 17: Politisches Theater in Europa zwischen zwei Weltkriegen

Swetlana Lukanitschewa

Kommentar

In einer Zeit von Kriegen, Revolutionen und der Entstehung von Diktaturen avanciert das Theater zu einem sensiblen und hochwirksamen Medium der politischen Prozesse. Es reflektiert und kommentiert die Entwicklung aktueller politischer Ereignisse und es beeinflusst die Meinungsfindung. Der Zeitraum, in dem wir uns im Seminar bewegen werden, erstreckt sich von der beginnenden zweiten Dekade des 20. Jahrhunderts bis in die 1940er Jahre. Die bedeutenden Konzepte des Politischen Theaters werden im Seminar in den jeweiligen gesellschafts-politischen Kontexten diskutiert. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, wie das Theater in einzelnen mittel-, ost- und südeuropäischen Ländern auf die politischen Konflikte und die gesellschaftliche Instabilität in Europa reagierte? Wie wurde das Theater in den 1930er Jahren zu einem Mechanismus einer dezidierten Steuerung der Gesellschaft gemacht? Worauf richteten sich die ideologischen Zielsetzungen? Welche Rolle spielte die Zensur? Wie änderte sich die Ästhetik einzelner Theatermacher im Prozess der Entstehung des totalitären Systems in ihren Ländern. Diesen Fragen wird anhand ausgewählter theatertheoretischer Schriften von Vsevolod Meyerhold, Erwin Piscator und Bertolt Brecht u. a. sowie anhand der Theaterstücke und Zeitdokumenten wie Protokolle der Zensurbehörden nachgegangen. Schließen