17550 Hauptseminar

SoSe 17: Synästhesien des Theaters. Das 'Gesamtkunstwerk' in Geschichte und Gegenwart

Matthias Warstat

Kommentar

Der Begriff der Synästhesie im Titel dieses Seminars meint nicht (nur) die Verschränkung zweier oder mehrerer Sinnesbereiche (wie etwa Hören und Schmecken, Sehen und Tasten), sondern verweist in allgemeinerem Sinne auf Ästhetiken der Synthese: Es geht um die Idee, in der ästhetischen Erfahrung Künste und Menschen, Taten und Ideen zusammenzuführen. Vorstellungen von einem Theater der sozialen, künstlerischen und politischen Synthese waren für die Moderne prägend, aber sie sind auch heute noch anzutreffen, wann immer im Aufführungsraum Heterogenes verschmolzen und Getrenntes vereinigt wird. Der Begriff ‚Gesamtkunstwerk’ ist trotz seines überaus problematischen historischen Erbes in Theaterdiskursen bis heute weit verbreitet. In seinem Zentrum steht die Idee, dass die erlebbare Aufhebung der Grenze zwischen den Künsten auch andere Trennungen – etwa zwischen Mensch und Mensch, zwischen Mensch und Natur, aber auch zwischen verschiedenen Facetten des einzelnen Individuums – zu überwinden helfen kann. Das Seminar soll für Theaterhistoriographie und für die Beschäftigung mit dem Gegenwartstheater gleichermaßen Raum bieten. Es gilt zunächst, den Begriff des Gesamtkunstwerks, der heute oft recht beliebig verwendet wird, durch eine kritische Lektüre der Schriften Richard Wagners differenzierter zu füllen. In einem zweiten Schritt soll die Geschichte des Gesamtkunstwerks in der Moderne an einzelnen Beispielen aus Politik, Theater, Film etc. verfolgt werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf Beispielen aus der historischen Avantgarde liegen. Drittens wird zu diskutieren sein, inwieweit der Gesamtkunstwerk-Begriff zum Verständnis des Gegenwartstheaters beitragen kann – wobei auch gemeinsame Aufführungsbesuche verabredet werden sollen. Literatur zur Einstimmung: Dieter Thomä, 2006: Totalität und Mitleid. Richard Wagner, Sergej Eisenstein und unsere ethisch-ästhetische Moderne. Berlin: Suhrkamp. Boris Groys: 2008: Gesamtkunstwerk Stalin. Die gespaltene Kultur in der Sowjetunion. München: Hanser. Schließen

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