14802 Einführung

SoSe 17: Mythentheorie im 20. Jahrhundert: von Ernst Cassirer bis Hans Blumenberg

Susanne Gödde

Kommentar

Seit dem Entstehen einer modernen Mythenforschung im ausgehenden 18. Jahrhundert ist Mythos ein Streitbegriff. Bald verbindet sich ein vehementer – häufig theologisch begründeter – Wahrheitsanspruch mit dem Konzept, bald im Gegenteil der Vorwurf des Einfältig-Naiven oder des Unwahren. Rationalisten stellten die Reichweite und Glaubwürdigkeit der Mythen in Frage, Romantiker sahen darin den Schlüssel zu verborgenen und kollektiven Formen des Denkens, Sprechens und Fühlens, zu den Ursprüngen der Geschichte oder der Religion. Im Seminar sollen fünf Positionen aus dem 20. Jahrhundert besprochen werden, die den Mythos nicht allein auratisieren und religiös überhöhen, sondern die auch seine Gefahren, sein Gewaltpotential und das Illusionäre, das ihm nach diesen Konzeptionalisierungen eignet, akzentuieren. Es handelt sich um Arbeiten von Ernst Cassirer (Philosophie der symbolischen Formen, 1923-29; Mythus des Staates, 1946), Max Horkheimer und Theodor W. Adorno (Dialektik der Aufklärung, 1944), Claude Lévi-Strauss (Die Struktur der Mythen, 1955), Roland Barthes (Mythen des Alltags, 1957) und Hans Blumenberg (Arbeit am Mythos, 1979). In allen Theorien geht es um das Verhältnis des Mythos zu Bereichen wie Politik und Macht, Sprache und Zeichensystem, Medialität und Manipulation. Für die meisten der genannten Autoren wird dabei der Gegensatz von Mythos und Logos obsolet. Eher selten steht, wie etwa bei Hans Blumenberg, die Rolle des Mythos als Erzählung im Vordergrund. Das Seminar möchte der Genese der Politisierung des Mythos im 20. Jahrhundert und der Inanspruchnahme des Phänomens für ein modernes Narrativ der Kultur nachgehen. Schließen

Literaturhinweise

Texte zur modernen Mythentheorie, hg. v. Wilfried Barner, Anke Detken, Jörg Wesche, Stuttgart: Reclam 2003.

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