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SoSe 18: AutorInnenseminar: Monika Rinck

Jutta Müller-Tamm

Hinweise für Studierende

Das Seminar wird zusammen mit Herrn Maximilian Mengeringhaus durchgeführt. Es gilt im BA-Vertiefungsmodul "Gegenwartsliteratur" als Vertiefungsseminar.

Kommentar

Das Seminar setzt die im Sommersemester 2014 begonnene Reihe der Autorenseminare fort, diesmal als Veranstaltung ÜBER und mit MIT Monika Rinck. Wir werden uns im Seminar sowohl mit dem lyrischen als auch dem essayistischen Werk Monika Rincks auseinandersetzen, beginnend mit den im Begriffsstudio seit 1996 gesammelten Sentenzen zu Dichtung, Theorie und Alltag, endend mit der Sci-Fi-Prosa der kürzlich, im Januar 2018, erschienenen Kritik der Motorkraft. Kaum ein zeitgenössisches Werk widmet sich derart intensiv, wissbegierig und humorvoll dem Funktions- und Irritationspotential der menschlichen Sprache, wie es die Arbeiten Monika Rincks vermögen. Ihre Gedichte, vom lyrischen Debutband Verzückte Distanzen (2004) bis zu dem 2013 mit dem Peter-Huchel-Preis für das beste Gedichtbuch des Jahres ausgezeichneten Zyklus Honigprotokolle, suchen stets nach beidem zugleich: dem Aufblitzen von Erkenntnis und einem guten Ende. Essays wie Ah, das Love-Ding (2006) gelingt es eindrucksvoll und spielend leicht, das romantische Künstlergespräch in den Bars des 21. Jahrhunderts wiederaufleben zu lassen, während in Risiko und Idiotie (2015) mit Blick auf das Schreiben abseits des Mainstreams nonchalant konstatiert wird: „Weil das Gedicht kein Geld hat, hat es Zeit.“ Monika Rincks Werke entfalteten eigene Diskursuniversen, immer auf Höhe der zeitgenössischen Theoriebildung, nicht selten dieser weit voraus. Ihr vielseitiges Schaffen als Übersetzerin, Festivalkuratorin und Vermittlerin zwischen den Künsten soll in den gemeinsamen Gesprächen und Diskussionen ebenfalls beleuchtet werden. Das Seminar, bei dem die Autorin in der Mehrzahl der Sitzungen dabei sein wird, ist als intensive Begegnung von Literaturproduktion und Literaturwissenschaft gedacht, als Gesprächszusammenhang, in dessen Zentrum die Beschäftigung mit den literarischen Texten steht, in dem aber auch Fragen des Literaturbetriebs angesprochen, unveröffentlichte Texte und noch nicht abgeschlossene Projekte diskutiert oder Lektürehinweise der Autorin verfolgt werden können. Der Austausch zwischen Studierenden, Autorin und Dozentin soll ein neues, an produktionsästhetischen und -praktischen Fragen orientiertes Verständnis literaturwissenschaftlicher Arbeit eröffnen. Einen Eindruck der Lyrik Monika Rincks können Sie sich auf www.lyrikline.org verschaffen, wo insgesamt 15 Gedichte in Text und Ton, von der Autorin selbst eingelesen, abrufbar sind. Auch das Begriffsstudio ist im Netz unter www.begriffsstudio.de zu finden und wird von Monika Rinck fortgeführt. Schließen