Abgesagt 16441 Hauptseminar

SoSe 18: Die Anrufung

Johannes Windrich

Kommentar

Wer sich der Figur der Anrufung von literaturwissenschaftlicher Seite anzunähern versucht, steht vor einer komplexen Aufgabe. Zunächst spielt die Anrufung in bestimmten literarischen Gattungen eine zentrale Rolle, insbesondere in den Traditionen von Hymne und Ode. Zudem ist an ihre Ursprünge in Gebetsritualen sowie an ihre Rolle in Theologie und Mystik von Augustinus bis zu Angelus Silesius zu erinnern. Von dort führen wiederum Spuren in die Philosophie des 20. Jahrhunderts, zu so unterschiedlichen Denkern wie Rosenzweig, Benjamin und Heidegger (man denke etwa an dessen Wort vom „Ruf“ des Gewissens), bis hin zur Debatte um den Begriff der Anrufung (Interpellation) in Althussers Aufsatz Ideo¬logie und Ideologische Staatsapparate sowie seine Rezeption durch Butler oder Žižek. Das Seminar verfolgt das Ziel, einigen wichtigen Linien innerhalb der genannten Diskurse zu folgen und so für eine erste Orientierung zu sorgen. Als Ausgangspunkt der Betrachtungen dienen einige kanonische Texte der hymnischen Dich¬tung (Klopstock, Goethe, Hölderlin, Novalis). Im Rekurs auf literaturwissenschaftliche Texte zur Anrufung (Culler, Schlaffer etc.) soll deren Funktion innerhalb der Gedichte ermittelt werden. Auf dem Programm stehen ferner Lektüren zu den oben genannten Philosophen, die wiederum zu einem vielschichtigen Blick auf die literarischen Werke beitragen sollen. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 17.04.2018 10:00 - 12:00
Di, 24.04.2018 10:00 - 12:00
Di, 08.05.2018 10:00 - 12:00
Di, 15.05.2018 10:00 - 12:00
Di, 22.05.2018 10:00 - 12:00
Di, 29.05.2018 10:00 - 12:00
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Di, 19.06.2018 10:00 - 12:00
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Di, 03.07.2018 10:00 - 12:00
Di, 10.07.2018 10:00 - 12:00
Di, 17.07.2018 10:00 - 12:00

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