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Seminar
SoSe 18: Die Ich-Welt-Maschine. Der kinematorgrafische Subjektivitätseffekt als historiscche Kategorie im Hollywood-Kino
Jan-Hendrik Bakels
Kommentar
Im Anschluss an Vivian Sobchacks Überlegungen zur Phänomenologie der Filmerfahrung in der ersten Hälfte der 1990er Jahre hat die Idee eines spezifischen kinematografischen Subjektivierungseffektes das kritische Denken von, über und mit Film zunehmend geprägt. In dieser Denkbewegung rücken kritische Reflexionen zum Kino im Allgemeinen, zu verschiedenen Genre- und Epochen-Begriffen oder aber auch zu bestimmten AutorInnen und einzelnen Filmen mehr und mehr ästhetisch-poetische Strategien des figurativen Zur-Welt-Seins im Film an die Stelle einer ideologiekritischen Analyse von Handlungs- und Figurenkonstellationen. Insbesondere Sobchacks Idee einer doppelten Subjektivität im Kino – d.h. einer leiblichen Subjektivität der ZuschauerInnen, welche sich mit einem audiovisuellen „Blick“, einem subjektiven Hören und Sehen im filmischen Bild, verschränkt (Voss) – hat sich dabei als theoretisch überaus fruchtbar erwiesen. Zugleich weisen jedoch neuere Ansätze (Barker, Yaccavone) auf eine noch ausstehende filmästhetische und -analytische Perspektivierung der phänomenologischen Filmtheorie hin, welche, so die Diagnose, bisher in der Regel eher theoretisch Wahrnehmungsbedingungen des audiovisuellen Bildes im Allgemeinen fokussiert.
Vor diesem Hintergrund versucht das Seminar, das skizzierte filmtheoretische und -analytische Bezugsfeld im Rahmen einer historisch-genealogischen Betrachtung zu adressieren. Wie lassen sich spezifische audiovisuelle Figurationen eines subjektiven Zur-Welt-Seins filmanalytisch beschreiben und qualifizieren? Werden darüber verschiedene kinematografische Figurationen von Subjektivität systematisch vergleichbar? Welche Einsichten liefert ein solcher Vergleich in einer historisch orientierten Perspektive? Lassen sich verschiedenen Epochen auf dieser Ebene grundlegende Tendenzen zuweisen? Um diesen Fragen nachzugehen, werden wir im Seminar Filme aus verschiedenen Epochen des Hollywood-Kinos – vom klassischen Studiosystem über das sogenannte New Hollywood, vom post-klassischen Hollywood-Kino der 80er und 90er-Jahre bis hin zum aktuellen Blockbuster-Kino – besprechen und im Hinblick auf die jeweiligen Subjekt-Figurationen hin vergleichend untersuchen.
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