13436 S/HS (Seminar/Hauptseminar)

SoSe 18: Mythologie in der Frühen Neuzeit

Ulrike Müller-Hofstede

Kommentar

Die Faszination für den Mythos ist bis heute in Film, Literatur und Kunst ungebrochen. Als kulturelles Gedächtnis, das es in der Frühen Neuzeit nicht nur aufgrund seines ehrwürdigen Alters zu bewahren gilt, formen Mythen teils deutliche, teils verschleierte, kostbare ‚Wahrheiten‘, die für Gegenwart und Zukunft als gültig erachtet werden, um sie für die jeweilig zeitgenössische Kultur zu adaptieren. Mythologie kann als eine fundamentale Wissensordnung der Frühen Neuzeit bezeichnet werden. Im Seminar wird es meist um namentlich bekannte Mythen Homers, Vergils, Ovids, Philostrats, Apollodors etc. gehen; sie bilden ein archaisches Reservoir, welches an die Ursprünge der Erde und menschlicher und göttlicher Physis und Psyche erinnernd, immer wiederkehrende Konstanten einer Erzählung vom Schicksal Einzelner, sowie größerer sozialer Gruppen und ganzer Zeitabschnitte bis hin zu kosmologischen und astrologischen Betrachtung enthält. Komplexe Lesarten, die Tragik und Koik enthalten können, sind infolgedessen politischen, philosophischen, ethischen und ästhetischen Interessen der Auftraggeber und Künstler zuzuordnen. Anders als Märchen und Legenden werden daher mythologische Themen in Kunst und Literatur als hohe Gattung klassifiziert und wenden sich an gebildete Rezipienten. So finden wir die ersten großformatigen Bilder und Skulpturen mit mythischem Personal zunächst im Umkreis der Höfe und Hofkünstler. Ziel des Seminars ist es, frühneuzeitliche, mythologische Denk- und Ordnungssysteme und ihre Anwendung in den Künsten zu verdeutlichen. Es gilt, der Topik und den Vermittlungsstrategien der Mythologie (Graphik/Handbücher etc.) nachzugehen und umgekehrt der Frage, wieweit die Künste selbst, an der Formung einer mythologischen Wissensordnung teilhaben. Im Seminar behandeln wir konkrete Analysen, als Fallbeispiele dienen Bilder, Graphik und Skulpturen von Künstler*innen der Renaissance, des Barock und auch späterer Perioden. Schließen

Literaturhinweise

Lit.: Einen Eindruck einer frühneuzeitlichen, mythologischen Denkweise vermittelt etwa das im Reprint neu gedruckte, von Benjamin Hederich herausgegebene „Gründliche(s) mythologische(s) Lexikon“ von 1773; Jean Seznec, Das Fortleben der antiken Götter. Die mythologische Tradition im Humanismus und in der Kunst der Renaissance, Aus dem Franz. von Heinz Jatho, München: Fink 1990; Bodo Guthmüller: Studien zur antiken Mythologie in der italienischen Renaissance, Weinheim 1986; Walter, Hermann; Horn, Hans-Jürgen: Die Rezeption der Metamorphosen des Ovid in der Neuzeit. Der antike Mythos in Text und Bild. Berlin 1995; Bodo Guthmüller und Wilhelm Kühlmann (Hg): Renaissancekultur und antike Mythologie, Tübingen 1999; Hans-K. und Susanne Lücke: Antike Mythologie. Der Mythos und seine Überlieferung in Literatur und bildender Kunst, Reinbek 1999; Luba Freedman / Gerlinde Huber-Rebenich (Hg.): Wege zum Mythos (= Ikonographische Repertorien zur Rezeption des antiken Mythos in Europa; Beiheft III), Berlin: Gebr. Mann Verlag 2001; Angelo Walther: Die Mythen der Antike in der bildenden Kunst, Düsseldorf 2003; Semjon Aron Dreiling, Die klassischen Götter auf Abwegen, Launige Götter-Bilder (...), Berlin 2016; Brigitte Krüger und Hans –Christian Stillmark (Hgg.) Mythos und Kulturtransfer, 2013. Schließen

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