Inhalt

Die Geschichte des Menschenrechtsschutzes ist seit einigen Jahren Gegenstand engagierter Kontroversen in der Völkerrechts- und Geschichtswissenschaft. Das Seminar nimmt diese Auseinandersetzungen zum Anlass, zentrale Entwicklungsschritte des völkerrechtlichen Menschenrechtsschutzes nachzuvollziehen und sie unter Einbeziehung des aktuellen Forschungsstandes einer Neubewertung zu unterziehen.

Organisatorisches

Das Seminar wird verblockt am 21./22. Juni 2018 stattfinden.

Vorbesprechung und Themenvergabe: Montag, 22.1.2018, 15-16 Uhr, Raum 2213

Um Voranmeldung per E-Mail unter Angabe des Semesters wird gebeten:
sekretariat.aust@rewiss.fu-berlin.de.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Themenliste

1. Interventionen europäischer Mächte im Osmanischen Reich in Namen der Humanität im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert
2. Das Minderheitenschutzregime nach Ende des Ersten Weltkriegs: ein vergessener Anfang des Menschenrechtsschutzes?
3. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: ein westlich-hegemoniales Projekt?
4. Anfänge des interamerikanischen Menschenrechtssystems: Ausdruck eines „American international law“?
5. Die Europäische Menschenrechtskonvention im Kontext des Kalten Krieges
6. Frühe Entscheidungen der Europäischen Kommission für Menschenrechte und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte: mehr Politik als Recht?
7. Die Entstehung der beiden UN-Pakte im Zeichen des Kalten Krieges
8. Die UN-Konvention gegen Rassendiskriminierung und der Kampf gegen Apartheid
9. Menschenrechte im Prozess der Dekolonialisierung: individuelle vs. kollektive Rechte?
10. Die Afrikanische Charta der Menschenrechte und Rechte der Völker als Gegenerzählung gegen westliche Menschenrechtsvorstellungen?
11. Herausforderungen der Institutionalisierung auf UN-Ebene: Zwischen Politisierung und Expertengremien
12. Menschenrechte in der Rechtsprechung des Internationalen Gerichtshofs (1949-1986)
13. Die Wiener Erklärung von 1993 und ihre Entstehungsgeschichte: Universalismus vs. Relativismus?
14. Die Expansion des europäischen Menschenrechtssystems nach Ende des Kalten Krieges: eine Gefährdung des Systems der EMRK?

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