15406 Projektseminar

SoSe 19: (METH) Digitale Gouvernementalität Teil 1

Ursula Elisabeth Stegelmann

Kommentar

In Deutschland begrenzt sich der staatliche Digitalisierungsdiskurs auf die bekannten Offensiven der Infrastrukturförderung für die Industrie, der Arbeitswelt und im Bildungsbereich. Die „Netzpolitik“ orientiert sich als Regierungsstrategie an den Begriffen „Freiheit“ und „Kontrolle“. Im Seminar soll durch die Kopplung der Begriffe „Digital“ und „Gouvernementalität“ der Blick auf das weitaus größere Phänomen uns seinen Erscheinungsformen gerichtet werden. Mit dem von Michel Foucault geprägten Konzept der „Gouvernementa¬lität“ lässt sich ein zusammenhän¬gender „Wahrheitsdiskurs“, d.h. das als wahr angesehene und auf eine bestimmte Weise strukturierte Wissen über soziale und politische Zusammenhänge erkennen. In Die Ordnung der Dinge (Foucault 2003) beschäftigt sich Foucault mit der Herausbildung moderner Wissensformen und Disziplinen, wobei er vor allem die These stark macht, dass es jeweils historisch dominante epistemische Grundfiguren (episteme) gibt, die einzelne Wissensbereiche bzw. Disziplinen übergreifen. Er diskutiert die auch bei Marx verhandelten Theorieschulen von Merkantilismus, Physiokratie und klassischer politischer Ökonomie, stellt aber nur beiläufig auf jenen Prozess ab, den man von Marx aus als Genese des modernen industriellen Kapitalismus beschreiben würde. Um heutige Entwicklungstendenzen zu spezifizieren wenden wir uns im zweiten Teil des Seminars der These des „kognitiven Kapitalismus“ zu. Dieser geht davon aus, das sich der Kapitalismus die kognitiven Kapazitäten immer mehr aneignet und das Verhältnis von Kapital, Arbeit, Kognition und digitalen Medientechnologien neu figuriert. Von besonderem Interesse wird hier sein, dass entsprechend der Theorie des kognitiven Kapitalismus (TkK) – nach dem merkantilen und industriellen Kapitalismus – sich ein Akkumulationsregime formiert, das auf dem Wert von Wissen basiert. „Eine Produktionsweise, in der der Gegenstand der Akkumulation vorwiegend aus Wissen besteht, die sowohl zur grundlegenden Quelle der Wertschöpfung als auch zu demjenigen Ort wird, wo die Inwertsetzung stattfindet“ (Moulier-Boutang 2012). Ziel des Seminars ist es im Zusammenhang mit Foucaults Analysekonzept der Gouvernementalität und der Theorien zum Kognitiven Kapitalismus (TkK) die tektonischen Verschiebungen in unserer Gesellschaft als „Digitale Gouvernementalität“ beschreibbar zu machen und in entsprechende Forschungsdesigns zu überführen. Schließen

12 Termine

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