13418 Proseminar

SoSe 19: Kasimir Malewitschs Entwurf einer Welt als Ungegenständlichkeit

Britta Dümpelmann

Kommentar

„Wir freuen uns, das vorliegende Werk des bedeutenden russischen Malers Malewitsch in der Reihe der Bauhausbücher veröffentlichen zu können, obwohl es in grundsätzlichen Fragen von unserem Standpunkt abweicht. Es beleuchtet jedoch die moderne russische Malerei, die Kunst- und Lebensauffassung ihrer Träger von einer neuen, uns bisher unbekannten Seite“ Mit diesem distanzierenden Vorwort und nach redaktioneller Überarbeitung des Textes erschien 1927 in der Reihe der Bauhaus-Bücher Die gegenstandslose Welt (in genauerer Übersetzung: Die Welt als Ungegenständlichkeit) – die einzige Publikation des Künstlers in westlicher Sprache. In engem Zusammenspiel aus Text und Bild legt Malewitsch darin seine künstlerische Auffassung zum sogenannten additionalen Element und zum Suprematismus dar. Die vom zweckmäßigen Funktionalismus des Bauhauses abgewendete Position des Suprematismus vertrat Kasimir Malewitsch 1927 im Zuge seiner einzigen Reise in den Westen mit regelrecht missionarischem Sendungsbewusstsein: „Mir scheint, daß der Suprematismus hier erstmals als endgültiges Aus für den ganzen Konstruktivismus und als Basis des Lebens dargestellt wird. Ich führe eine Großkorrektur unter den bis ins Hirn verwirrten konstruktivistischen Repräsentanten der Neuen Kunst durch. Alle freuen sich, dass ich gekommen bin […]. Ich habe die Hohlheit der Neuen Kunst aufgedeckt, die eine Kehrtwende in Richtung Zweckmäßigkeit, Nützlichkeit gemacht, sich in einen toten Erfinderstreich verwandelt und mit der Kunst Schluß gemacht hat.“ – so Malewitsch in einem Brief an den befreundeten Künstler Wassilij Roshdestwenskij. In welchen Punkten Malewitsch der Position des Bauhauses im Einzelnen widersprach, welch zum Teil abenteuerliche Entstehungsgeschichte mit der „Welt als Ungegenständlichkeit“ (nicht: dem Werk) verbunden ist, vor allem aber welche Inhalte Text und Bild in ihrem Zusammenspiel darin zur Sprache bringen, werden die leitenden Fragen des Seminars sein. So weit wie möglich werden wir mit Originalausgaben arbeiten; Sprachkenntnisse des Russischen sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung (!). Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur Britta Tanja Dümpelmann, Kasimir Malewitschs Schwarzes Quadrat als Ikone der Moderne und die Welt als Ungegenständlichkeit als Glaubensbekenntnis des Künstlers? in: Daniela Wagner und Hanna Wimmer (Hrsg.): Heilige. Bücher - Leiber - Orte, Festschrift für Bruno Reudenbach, Berlin 2018, S. 45-57 Aage A. Hansen-Löve (Hrsg.), Kazimir Malevic. Gott ist nicht gestürzt! Schriften zu Kunst, Kirche, Fabrik, München und Wien 2004. Kasimir Malewitsch, Die Welt als Ungegenständlichkeit, hrsg. vom Kunstmuseum Basel, Britta Tanja Dümpelmann, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel 2014, Ostfildern 2014. Magdalena Nieslony:, Bedeutungen des Suprematismus. Text und Bild im Oeuvre von Kazimir Malevic, in: Eva Ehninger und Magdalena Nieslony (Hg.): Theorie2. Potenzial und Potenzierung künstlerischer Theorie, Berlin u.a. 2014, S. 63-86. Aleksandra Shatskich, Vitebsk. The Life of Art, New Haven und London 2007. Aleksandra Shatskich, Black Square. Malevich and the Origin of Suprematism, New Haven und London 2012. Jeannot Simmen, Kasimir Malewitsch. Das schwarze Quadrat. Vom Anti-Bild zur Ikone der Moderne, Frankfurt am Main 1999. Schließen

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