14808 Einführung

SoSe 19: Gewissensbisse: Hannah Arendt liest Immanuel Kant

Nicola Zambon, Jele Mensen

Kommentar

Das Böse, die Selbstverständlichkeit der Moral und die Frage nach dem Gewissen stehen in einem engen theoretischen Zusammenhang, den wir in diesem Seminar untersuchen wollen. Dabei bildet die klassische moral- und religionsphilosophische Frage, was die Bedingungen guten Handelns ausmacht, sowie Hannah Arendts in Auseinandersetzung mit Kant gewonnene Überlegungen hierzu den roten Faden der Untersuchung. Wir werden uns zunächst mit Kants Begriff des radikal Bösen aus der Schrift Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft befassen, den Arendt zuerst übernimmt, sodann um die Dimension der Banalität des Bösen erweitert. Anschließend werden wir anhand einiger Texte aus Arendts Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft und dem Prozessbericht Eichmann in Jerusalem nachvollziehen, inwiefern sich die Moral tatsächlich in keiner Weise von selbst versteht und Auschwitz eine fundamentale Krise für dasjenige Vermögen, das wir als Gewissen verstehen, bedeutet. Hiernach bleibt zu fragen, was es bedeutet, dass ein Gewissen funktioniert; inwieweit es über einen gesellschaftlichen Wertekanon hinausreichen kann und muss, und wie wir den Gewissensbegriff jenseits der Theologie und jeglicher religiöser Vorstellungen fruchtbar – oder überhaupt tragbar – machen können. Dazu werden wir uns mit Hannah Arendts Moralvorlesungen Über das Böse und ihrem Spätwerk Vom Leben des Geistes befassen, in welchem sie Denken und Handeln auf eine Weise miteinander verbindet, welche die Möglichkeit eines wirkungsvollen Gewissens offenlegt. Schließen

Literaturhinweise

H. Arendt, Eichmann in Jerusalem, München/Zürich, Piper 1986 ?1964?. –, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, 1986 ?1951?. –, Über das Böse. Eine Vorlesung zur Frage der Ethik, München/Zürich, Piper 2007. –, Vom Leben des Geistes. Das Denken, das Wollen, hg.v. H. Vetter, München/Zürich, Piper 1998. K. Jaspers, Die Schuldfrage. Von der politischen Haftung Deutschlands, München/Zürich, Piper 2012 ?1946?. I. Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Hamburg, Meiner 2003 ?1793? –, Kritik der praktischen Vernunft, hg. v. W. Weischedel, Frankfurt a.M., Suhrkamp 1974 ?1786?. Schließen

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