16427a Proseminar

SoSe 19: Orpheus in der ästhetischen Moderne

David Wachter

Kommentar

Der antike Mythos um den Dichter Orpheus, der mit seinem Gesang die Steine und Tiere er-weicht und seine Gattin Eurydike vergeblich aus der Unterwelt zu befreien versucht, wird in der ästhetischen Moderne vielfach aufgegriffen, umgeschrieben und erneuert. Im Seminar gehen wir dieser literarischen und künstlerischen ‚Arbeit am Mythos’ (Blumenberg) nach. Zentrale Aspekte sind dabei die Selbstreflexion des Dichterischen, die Kultivierung der Natur und die Überwindung des Todes, aber auch das Scheitern von Eurydikes Rettung durch männliches Fehlverhalten, wobei auch eine gender-theoretische Dimension des Mythos erkennbar wird. Anstelle einer umfassenden Motiv- und Stoffgeschichte seit der Antike geht es somit im Seminar um die ästhetische, aber auch gesellschaftliche Aktualität des Stoffs. Im Fokus stehen besonders Rainer M. Rilkes „Sonette an Orpheus“ (1922). Die Komplexität seiner Um-Schreibungen des Orpheus erkunden wir in intensiven Mikrolektüren weniger Gedichte. Zugleich blicken wir aber auch auf antike Grundlagen (Ovid), auf die klassische Oper (Gluck) sowie auf die abwechslungsreichen Mythos-Bearbeitungen in der ästhetischen Moderne, u.a. bei H.D., Ingeborg Bachmann, Jean Cocteau und Elfriede Jelinek. Schließen

Literaturhinweise

Bitte legen Sie sich folgende Textausgabe zu: Rainer M. Rilke: Duineser Elegien/Die Sonette an Orpheus. Nach den Erstdrucken von 1923 kritisch herausgegeben von Wolfram Groddeck, Stuttgart: Reclam 1997 (ISBN 3-15-009624-3; Eur 4,80). Zur Vorbereitung eignen sich außerdem: Mythos Orpheus. Texte von Vergil bis Ingeborg Bachmann, hrsg. v. Wolfgang Storch, Stuttgart 1997; Armen Avanessian/Gabriele Brandstetter/Franck Hofmann (Hrsg.): Die Erfahrung des Orpheus, München 2010; Christoph König/Kai Bremer (Hrsg.): Über „Die Sonette an Orpheus“ von Rilke. Lektüren, Göttingen 2016; Bernhard Huss: Orpheus, in: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stuttgart/Weimar 2008, S. 522-538. Schließen

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