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SoSe 19: L Cicero, de legibus

Melanie Möller

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In seinem in drei Büchern fragmentarisch überlieferten, dialogisch konzipierten Gesetzeswerk diskutiert Cicero die Disposition des „Naturrechts“, dessen Unverfügbarkeit mit rechtspositivistischen Positionen konfrontiert wird. Beide Rechtsauffassungen scheinen einander so sehr zu bedingen, dass bisweilen der Eindruck entsteht, „Naturrecht“ und „positives Recht“ ließen sich miteinander identifizieren. Unter diesen Umständen kann uns Cicero keine scharf umrissene Konzeption des Rechts an die Hand geben: Er zielt auf die Vermittlung eines allgemein verständlichen und praktikablen Rechts ab, das seinen rhetorischen Grund nicht verleugnen muss. Das gleichzeitige Beharren auf ein indisponibles Naturrecht dient dazu, machtpolitischer Willkür bei der Exegese Einhalt zu gebieten. Um Ciceros Suche nach den „besten“ Gesetzen nachvollziehen zu können, wollen wir einschlägige Passagen aus allen drei Büchern lesen und in ihrem Kontext – auch mit Rücksicht auf die griechischen Hintergründe – erörtern (Buch 1: Naturrecht; Buch 2: Sakralgesetze; Buch 3: Magistratsgesetze). Ein Schwerpunkt soll auf den programmatischen Proömien liegen. close

Suggested reading

Textausgaben: Marcus Tullius Cicero, De Legibus, ed. K. Ziegler, überarb. v. W. Görler, Heidelberg 1979; M Tulli Ciceronis De re publica, De legibus, Cato maior de senectute, Laelius de amicitia, ed. G.F. Powell, Oxford 2006

Kommentare: T.W. Caspar, Recovering the Ancient View of Founding. A Commentary on Cicero’s De Legibus, Lanham 2011; A.R. Dyck, A Commentary on Cicero, De Legibus, Ann Arbor 2004; L.P. Kenter, M. Tullius Cicero, De Legibus. A Commentary on Book 1, Amsterdam 1972

Zur Einführung: Jochen Sauer, Argumentations- und Darstellungsform im ersten Buch von Ciceros Schrift De Legibus, Heidelberg 2007; Ders., Dichotomie in der Naturrechtskonzeption von Ciceros Schrift De Legibus, in: Rheinisches Museum für Philologie 155, 2012, S. 65-83; J. Blänsdorf, Griechische und römische Elemente in Ciceros Rechtstheorie, in: Würzburger Jahrbücher, N.F. 2, 1976, S. 135-147 close