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WiSe 12/13: Erinnerungskultur und Geschichtspolitik

Susanne Scharnowski

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Deutschkenntnisse: B2/C1

Kommentar

"Kollektive Erinnerung" und "Kulturelles Gedächtnis" sind in den letzten 20 Jahren (nicht nur, aber vor allem auch in Deutschland) zu einem eigenständigen Gegenstand der Kulturwissenschaften avanciert. Wichtigster Bezugspunkt für die großen Debatten um den Umgang mit der Geschichte im vereinigten Deutschland war zunächst der Nationalsozialismus; der Umgang mit dieser Phase ließ sich, so die These von Aleida Assmann und Ute Frevert, als ganz eigene Mischung aus "Geschichtsversessenheit" und "Geschichtsvergessenheit" charakterisieren. Zunehmend ist aber seit der Jahrtausendwende auch die Frage, wie an die DDR erinnert werden kann und soll, ins Zentrum der Debatten um Erinnerungskultur und Geschichtspolitik gerückt, und mehr und mehr stellt sich schließlich die Frage, ob und, wenn ja, in welcher Form eine europäische Geschichtspolitik jenseits der nationalstaatlichen Erinnerungskulturen möglich und wünschenswert sei. Das Seminar wird sich mit unterschiedlichen Aspekten und Formen des Erinnerns und Gedenkens befassen: Debatten und Diskussionen um Funktionen und Formen des (öffentlichen) Erinnerns, Ausstellungen und Museen sowie konkrete Denkmäler, Gedenkstätten und Mahnmale, aber auch ausgewählte, "aufgeladene" Bauwerke und Friedhöfe in Berlin werden betrachtet. Mögliche Schwerpunkte bilden dabei das Erinnern an die Mauer, an Geschichte und Institutionen der DDR, die Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg in West- und Ost-Berlin, das Erinnern an andere historische Ereignisse (1848, 1914-18) in West und Ost. Die Seminarteilnehmer können jedoch auch eigene Schwerpunkte setzen und ihre individuellen Interessen mit einbringen. Anforderungen für 5 ECTS-Punkte/Noten: 1. regelmäßige aktive Mitarbeit & gute Kenntnis der Seminarmaterialien (Lektüre): 20% 2. Präsentation (z.B. über eine Gedenkstätte/ein Denkmal/einen "Erinnerungsort") im Seminar: 30% 3. schriftliche Abschlussprüfung (120 Minuten): 50% Schließen