Zielsetzung der Veranstaltung: Ziel der Veranstaltung ist es das Potential und die Perspektiven, die sich aufgrund von neueren Arbeiten auf dem Gebiet der Geobiochemie und Geomikrobiologie ergeben, vorzustellen. Hierzu werden sowohl wissenschaftliche als auch technisch-wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Zunächst erfolgt eine kurze Einführung in Themen der Geobiochemie: (1) Molekulare Geobiochemie, biochemisches Periodensystem und globale Stoffkreisläufe. (2) Wechselwirkungen und die sich hieraus ableitenden Stoffströme zwischen anorganischer Materie und Mikroorganismen in der Litho- und Hydrosphäre. (3) Redoxprozesse, z.B. Oxidation von Fe2+ und H2S, Reduktion von Sulfaten, u.a. (4) Prinzipien der Biokatalyse und Biosyntheseleistung, z.B. Kalkgesteine, Fe-Erz, fossile Kohlen-wasserstoffe, extrazelluläre metallische Nanopartikel, u.a. (5) Tracing durch Isotopengeochemie, z.B. S34. Anschließend werden einige Grundlagen aus der Geomikrobiologie erörtert: (6) Chemolithotrophe und extremophile Mikroorganismen. (7) Fermentation und autotrophe CO2-Fixierung. (8) Biofilmkonsortien und Biomineralisation. (9) Biokorrosion durch anodophile/exoelektrogene Formen. (10) Funktionen von Bodenenzymen und Biosorption. Die Kombination der beiden Arbeitsfelder liefert u.a.: (11) Neue metallogenetische Konzepte für Metallindikationen mit Lagerstättencharakter, z.B. Buntmetall-Vererzungen in Karbonaten, Gold in Lateriten, Uran in Sedimenten, metall-führende Schwarzschiefer, etc. (12) Technische Ansätze für Ressourcenmanagement und Geoengineering, speziell für den Bergbau und der wirtschaftlichen Bioremediation („Sanierung“) kontaminierter Geosphären, sowie die Verbesserung der Leistungsfähigkeit dieser Prozesse durch biotechnologische Strategien. Insgesamt sieht sich die Veranstaltung als Komplementär zur Astrobiologie, Geochemie, Lagerstättenlehre, Mineralogie und Paläontologie. Darüberhinaus stehen querschnittsübergreifend verwertbare Kenntnisse für z.B. Mikrobiologie, Materialwissenschaften und molekularer Chemie zur Verfügung. Zum Verständnis der o.a. Lehrveranstaltung sind Vorkenntnisse u.a. in der Geochemie anorganischer Verbindungen und der Mikropaläontologie hilfreich.Bewerbung/Kontakt per E-Mail an: Michael.Quednau@t-online.de oder info@lundq.de close