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WiSe 13/14: Die "Beschneidungsdebatte"

Christiane Tzuberi

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Nichts erregte die Gemüter der deutschen Kommentarspalten im Sommer 2012 mehr als die jüdische und muslimische "rituelle Knabenbeschneidung". Entbrannt war die Debatte infolge eines Kölner Gerichtsentscheides, der sich maßgeblich auf die Arbeiten des Juristen Prof. Dr. Holm Putzke stützte: Eine rituelle Beschneidung Minderjähriger ohne medizinische Indikation sei demnach nicht mit dem Grundgesetz vereinbar und müsse strafrechtlich verfolgt werden. Zu Beginn des Seminars werden wir uns mit der Bedeutung der Brit Milah, der jüdischen Beschneidung, auseinandersetzen. Wir werden die Brit als elementaren Teil der jüdischen "Körperpolitik" ("body politics") lesen und von der christlichen Körperpolitik abgrenzen. Gelesen werden hier klassische jüdische Quellen zur Brit, sowie auch spätantike christliche Polemiken. Im Anschluss daran werden wir die "deutsche Beschneidungsdebatte" analysieren und Kontinuitäten, Brüche und "Innovationen" der deutschen Debatte herausstellen. Schwerpunkt sind hier die Diskurse der "evolutionären Humanisten" und "Religionskritiker". Schließlich werden im Seminar auch die innerjüdischen Reaktionen auf die entbrannte "Debatte" im Blickfeld stehen und die orthodoxen, liberalen und säkularen Reaktionen der in Deutschland lebenden Juden analysiert werden. Die Legitimität der rituellen Beschneidung für Juden und Muslime steht in diesem Seminar nicht zur Diskussion. Ein Reader wird zu Beginn des Seminars im Copyshop ausliegen. close

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Lecturers:
Christiane Tzuberi