16214

WiSe 14/15: Übung A (Prosa)

Norbert Blößner

Kommentar

Es liegt auf der Hand, dass ein Master der Klassischen Philologie beide klassischen Sprachen und Literaturen beherrschen muss. Daher benötigt, wer nur einen der beiden einschlägigen BA-Abschlüsse erworben hat, eine gründliche Nachschulung in der bisher nicht studierten Disziplin. Dies für die griechische Sprache zu leisten ist Ziel und Aufgabe einer auf zwei Semester berechneten Sprachvertiefung, die im Wintersemester auf real vorhandenem (!) Graecumsniveau einsetzt und bis zum Ende des Sommersemesters auf ein Niveau führen muss, auf dem ein wissenschaftlicher Umgang mit Texten der griechischen Prosa und Dichtung möglich ist. Dass dieser Sachzwang (je nach persönlichem Ausgangsniveau) eventuell größere Arbeitspensen erfordert, sollten Sie von vorneherein realistisch einplanen! Das Wintersemester legt den Schwerpunkt auf die attische Prosa; Sprachformen wie Ionisch und Koiné treten ergänzend hinzu. Am Ende des Semesters sollten einfache und mittelschwere attische Prosatexte der Lektüre für Sie gut zu bewältigen sein. Angeknüpft wird an diese Kenntnisse auch im Sommersemester bei den Sprachformen der Dichtung. Sprachkompetenz wird vermittelt a) durch konsequentes, hartnäckiges und eigenverantwortliches Lernen und Wiederholen sprachlicher Grundlagen (Vokabeln, Formen, Syntax); ferner b) durch ein umfangreiches Lesepensum, das Routine schafft und Automatisierung von Verständnisprozessen ermöglicht. Nur so wird echtes Textverständnis erreicht (siehe auch zu LV 16217). Das Gesagte impliziert, dass Sie gut beraten wären, die Basis flüssigen Lesens frühzeitig zu beherrschen; am besten sollten die hierfür individuell erforderlichen Arbeitsschritte (für die Aneignung des hinreichenden Wortschatzes z.B. Kletts Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, S.9-141; für die wichtigsten Formen des Attischen z.B. H. Zinsmeister, Griechische Grammatik, Bd. I, S.43-98. 124-134. 156-159. 162-164. 169-170. 219-231) bei Semesterstart (weitgehend) abgeschlossen sein. Durch solche Vorarbeiten entlasten Sie Ihr Semester erheblich! (Diese Kenntnisse sind nicht Teil Ihres Pensums, sondern Voraussetzungen für seine Bewältigung.) Bitte kaufen Sie den Textband ‚Platonis Opera, Tomus I, recognoverunt E.A. Duke et alii' (1995) aus der Reihe ‚Oxford Classical Texts' (OCT) und bringen Sie ihn zur ersten Sitzung mit! (Der ältere OCT-Text von Burnet ist ebenfalls erlaubt. Bitte keine anderen, oft dubiosen Textausgaben!) Er enthält den Dialog ‚Phaidon', der Teil unseres Lese- und Klausurpensums sein wird. (Gerne dürfen Sie schon vor Semesterstart mit der Lektüre beginnen.) Zum Pensum zählen ferner Platons berühmtes ‚Symposion' (ebenfalls OCT, Band II, ed. Burnet), zwei Partien aus Herodots Geschichtswerk und Auszüge aus einigen weiteren Texten (letztere werden gestellt). Konkretere Angaben bietet ab Anfang Oktober das ‚Blackboard', in das Sie bekanntlich nach Buchung des Kurses automatisch eingeloggt werden. Schließen