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Seminar
WiSe 14/15: Postcontinuity und Affekt
Thomas Morsch
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In der Filmtheorie hat sich in jüngerer Zeit eine Diskussion entfaltet, die sich in direkter Auseinandersetzung mit der aktuellen Filmproduktion entwickelt hat und auf die Veränderungen reagiert, die der Übergang zum postklassischen Kino und der Prozess der Digitalisierung in die Filmgeschichte eingetragen hat. Im Zentrum stehen der vermeintliche Verlust einer kontinuitätsstiftenden Erzählperspektive und ein Elastischwerden filmischer Repräsentationalität. Das Bild wird zu einem form- und modulierbaren Artefakt; dem damit einher gehenden Verlust an Abbildhaftigkeit steht ein Gewinn an innovativen visuellen Ausdrucksmöglichkeiten gegenüber, die zwar nicht dem Prozess der Digitalisierung geschuldet sind, aber sich ko-evolutiv zu ihm in der gegenwärtigen Filmästhetik herausgebildet haben.
Das Seminar will die unter den Stichworten des ‚Postkinematografischen' und der ‚Postcontinuity' (Steven Shaviro) geführte Diskussion aufgreifen und einige der in der Debatte prominent figurierenden Beispiele wie Spring Breakers (Harmony Korine, 2013), Paranormal Activity (Oren Peli, 2007), Domino (Tony Scott, 2005), Detention (Jospeh Kahn, 2011), Melancholia (Lars von Trier, 2011), Southland Tales (Richard Kelly, 2006) District 9 (Neill Blomkamp, 2009) vor allem im Blick auf ihre Affektdimension hin thematisieren. Ausgehend von Shaviros Arbeiten ist zu fragen, ob die Dissoziation der Wahrnehmung, die unter den Stichworten des "Postkinematographischen" und der "Post-Continuity" verhandelt wird, eine neue Ästhetik, neue Wirklichkeitsbeschreibungen und neue Erfahrungen hervorbringt.
Teilnahmevoraussetzung: Regelmäßige Teilnahme, regelmäßige Textlektüre und die Übernahme eines Referats.
Schweinerwerb und Modulabschluss: Mündliche Präsentation mit anschließender Diskussion (zusammen etwa 60 Minuten) und schriftlicher Ausarbeitung im Umfang von ca. 5 Seiten (1 200 bis 1 800 Wörter).
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