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Vertiefungsseminar
WiSe 15/16: Jüdisch-persische Texte
Shervin Farridnejad
Kommentar
Die iranischen Juden bilden eine der ältesten jüdischen Gesellschaften in der Diaspora. Seit 721 BCE, als König Sargon II (r. 721-705 BCE) die großen Gemeinden der eroberten Israelis "in die Städte der Meder" verschob, leben die Jüdische Gemeinden im iranischen Hochland. Allerdings ereignete sich die bedeutendste Masseneinwanderung von Juden nach Persien als Cyrus II der Große (ca. *600- 530 BCE) Babylon am 29. Oktober 539 BCE eroberte. Er befreite alle jüdischen Sklaven und gewährte ihnen die Erlaubnis nach Jerusalem zurückzukehren, den Tempel wieder aufzubauen und ihren Gott verehren zu dürfen. Während einige nach Jerusalem zurückkehrten und andere in Babylon blieben, migrierte ein beträchtlicher Teil der Juden nach Osten und siedelte schließlich im gesamten persischen Reich. Bis heute bestehen jüdische Schulen, Synagogen und andere soziale unpolitische Organisationen weiterhin im Land, so dass die persischen Juden die größte jüdische Gemeinde im Nahen Osten außerhalb Israels bilden, die ununterbrochen in den letzten fünfundzwanzig Jahrhunderten auf dem gleichen Land gelebt haben.
Diese lange Zeit des Zusammenlebens mit anderen Kulturen und Religionen in hat dem iranischen Judentum einige spezielle religiöse und kulturelle Eigenschaften verliehen. Diese Besonderheiten sind vor allem durch vielerlei Judæo-persische epigraphische sowie schriftliche Quellen überliefert. Judæo-Persisch (Jüdisch-Persisch, Abk. JP) ist die jüdische Sprache der im Iran lebenden Juden. Das frühe Judæo-Persische (Early Judeo-Persian, Abk. EJP) steht in mehrfacher Hinsicht dem Mittelpersischen nahe und ist daher für die Entwicklung des Neupersischen und den Übergang vom Mittel- zum Neupersischen von hoher Bedeutung. Die JP Literatur umfasst vielfältige literarische Gattungen von Übersetzungen des Pentateuch und weiteren exegetischen Werken, Hebräische Grammatik und Lexikographie, Kommentare und Übersetzungen des Talmud, Halacha und Midrasch, Rituale und liturgische Poesie bis zur epischen und romantischen Poesie sowie moderne Tageszeitungen und Zeitschriften.
Das Seminar beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der jüdisch-persischen Religion, Ritualen, Geschichte, Kultur und Literatur. Darüber hinaus werden die wichtigen Aspekte der JP-Grammatik besprechen sowie prominente Texte der JP-Literatur werden gelesen und analysiert.
*Lehrmaterial und Bibliographie wird im Kurs sowie im Blackboard bekannt gegeben. Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 15.10.2015 10:00 - 12:00
Do, 22.10.2015 10:00 - 12:00
Do, 29.10.2015 10:00 - 12:00
Do, 05.11.2015 10:00 - 12:00
Do, 12.11.2015 10:00 - 12:00
Do, 19.11.2015 10:00 - 12:00
Do, 26.11.2015 10:00 - 12:00
Do, 03.12.2015 10:00 - 12:00
Do, 10.12.2015 10:00 - 12:00
Do, 17.12.2015 10:00 - 12:00
Do, 07.01.2016 10:00 - 12:00
Do, 14.01.2016 10:00 - 12:00
Do, 21.01.2016 10:00 - 12:00
Do, 28.01.2016 10:00 - 12:00
Do, 04.02.2016 10:00 - 12:00
Do, 11.02.2016 10:00 - 12:00