13186 Übung

WiSe 15/16: Lebenserfahrung als Zeitgeschichte (A)

Veronika Settele

Kommentar

Zwei Entwicklungen rückten die Lebenserfahrung in den Mittelpunkt historiografischen Interesses seit den 1970er Jahren: zum einen die erst sozial-, dann alltags-, geschlechter- und kulturhistorische Ausdifferenzierung innerhalb der Geschichtswissenschaft, zum anderen das gewachsene öffentliche Interesse an vor allem der jüngsten Geschichte, in Deutschland sogar als "Geschichtsboom" bezeichnet. Parallel verbreitete sich mit Oral History der individuell-biografische Zugang in der Beschäftigung mit Geschichte, und das war kein Zufall. Das "Ende der großen Erzählungen" und der Cultural Turn führten die erkenntnistheoretische Begrenztheit auch vormals für objektiver gehaltener Quellen vor Augen. Außerdem kam die spezifische Vermittelbarkeit von als Lebenserfahrung präsentierter Zeitgeschichte in Museen, Gedenkstätten und TV-Formaten der gestiegenen Nachfrage der Öffentlichkeit zugute. Mit dem Ableben der "Ersten Generation" öffentlicher Zeitzeugen seit den 1990er Jahren und erinnerungspsychologischer Forschung zur Unzuverlässigkeit vermeintlich authentischer Berichte rückte die intergenerationelle Weitergabe von Geschichte als Lebenserfahrung in den Fokus historischen Interesses. Die Übung ist am Schnittpunkt von Zeitgeschichte, Oral und Public History angesiedelt. Die Studierenden erschließen historische Ereignisse und Prozesse, die im Radius lebender Zeitzeugen liegen, über individuelle Lebenserfahrungen. Nach einer Einführung in Oral History als Methode und mögliche Themen, werden Interviewleitfäden mit Fragen zum biografischen und generationellen Umgang einer fachwissenschaftlichen Station des 20. Jahrhundert erstellt und, nachdem passende Zeitzeugen und Zeitzeuginnen gefunden wurden, umgesetzt. Eingebettet in eine fachliche Kontextualisierung präsentieren die Studierenden mündlich ihr Erkenntnisinteresse und erste Ergebnisse. Schriftlich ist eine Interpretation der von ihnen eruierten "Lebenserfahrung als Zeitgeschichte" abzugeben. Schließen

Literaturhinweise

Lynn Abrams, Oral History Theoy, New York 2010; Alexander von Plato, Zeitzeugen und die historische Zunft. Erinnerung, kommunikative Tradierung und kollektives Gedächtnis in der qualitativen Geschichtswissenschaft - ein Problemaufriss, in: BIOS 13. 2000, S. 5 - 29. Schließen

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