12159 Lehrforschungsprojekt

WiSe 15/16: Epistemologische Überzeugungen bei Studierenden in den Bildungswissenschaften

Rainer Watermann

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Bewerbungsmodalitäten:
Voraussetzungen für die Teilnahme am Lehrforschungsprojekt sind darüber hinaus:
  • Vertiefte Kenntnisse quantitativer Verfahren, wie sie in der quantitativen Vertiefung im SS 2015 behandelt wurden (insbesondere Exploratorische und Konfirmatorische Faktorenanalyse, Reliabilitätsanalyse, multiple Regression mit gemischtskalierten Prädiktoren);
  • sicheres Beherrschen des Programms R;
  • Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit und die Bereitschaft, im Team zu arbeiten;
  • respektvoller Umgang mit den am Projekt Beteiligten;
  • Bewerbung per E-Mail (inkl. tabellarischem Lebenslauf) bis zum 31. August 2015 an Rainer Watermann. In der Email sollte auch kurz die persönliche Motivation für das Projekt beschrieben werden.
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Kommentar

Welche Vorstellungen besitzen Studierende über das Wissen und den Wissenserwerb in den Bildungswissenschaften? Ist Wissen absolut und unveränderbar oder entwickelt es sich ständig weiter? Wird Wissen von Experten vermittelt oder ist es ein Resultat individueller Konstruktionsprozesse? Ist Wissen einfach oder komplex aufgebaut? Gibt es für Antworten auf pädagogische Probleme nur eine einzige Lösung oder gibt es mehrere alternative Lösungen, deren Angemessenheit argumentativ vertreten werden kann? Fragen dieser Art deuten auf unterschiedliche Aspekte und Niveaus von epistemologischen Überzeugungen (EÜ) hin, über die Individuen teilweise implizit und unreflektiert, teilweise jedoch auch bewusst und mitteilbar verfügen. EÜ können sich mit der Zeit verändern, sie können differenzierter und komplexer werden, sich von naiven hin zu elaborierten Überzeugungen entwickeln. EÜ wird eine Bedeutung für das Lernen beigemessen, weil davon ausgegangen wird, dass sie mit darüber entscheiden, zu welchen Lernstrategien Individuen neigen und welches Ausmaß an Selbstregulation beim Lernen bei Individuen anzutreffen ist. So ist zu vermuten, dass elaboriertere EÜ im Vergleich zu naiven mit einem höheren Ausmaß an Selbstregulation beim Lernen in Verbindung stehen und daher den Wissenserwerb positiv beeinflussen. Elaboriertere EÜ können jedoch auch unabhängig von ihrer lernförderlichen Funktion als ein Ziel der Hochschullehre begriffen werden.
Im Lehrforschungsprojekt soll untersucht werden, mit welchen EÜ Studierende der Bildungswissenschaften das Studium beginnen und wie sich die EÜ im Laufe des ersten Semesters entwickeln. Zugleich soll auch ein Vergleich mit fortgeschrittenen Studierenden im Master erfolgen. Jenseits der Frage, wie sich EÜ im Studium entwickeln, soll auch überprüft werden, in welchem Zusammenhang EÜ mit dem Vorwissen der Studierenden stehen, in welchem Maße EÜ bereichs- bzw. themenspezifisch sind und inwieweit tatsächlich elaboriertere EÜ mit der Selbstregulation in Verbindung stehen.
Am Lehrforschungsprojekt können maximal 5 Studierende teilnehmen. Da die Datenerhebungen mittels Fragebogen bereits in der ersten Vorlesungswoche des WS 2015/16 durchgeführt werden sollen, ist der Beginn des Projekts für Montag, den 13. September 2015 vorgesehen. Studierende, die am LFP teilnehmen möchten, müssten also die Möglichkeit haben, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt mit der Arbeit im Projekt zu beginnen. Schließen

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