17501 Lecture

WiSe 15/16: Synchronisierung: Zur Materialität des Kollektiven in Tanz, Theater und Performance

Kai van Eikels

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Die Diskussionen über Kollektivität in der politischen ebenso wie in der ästhetischen Theorie beschäftigen sich überwiegend mit den Imaginationen des Kollektiven. Es werden bestimmte Vorstellungen von ‚den Vielen' propagiert, mehr oder weniger ausdrücklich mit dem Ziel, die Wirklichkeit ihnen anzupassen - sei es in autoritärer, sei es in kritischer oder utopisch-verändernder Absicht. Auch Tanz-, Theater- und Performance-Theorie operieren geläufig mit Größen wie ‚das Publikum' oder ‚die Öffentlichkeit', sprechen von ‚Resonanz' und ‚Feedback', von ‚Energieübertragungen' und starken ‚Verbindungen' zwischen Performern und Zuschauern, zumeist ohne nach deren materiellen Voraussetzungen zu fragen. Selbst ‚der Körper' meint in diesen Diskursen eher eine Projektionsfläche als eine physische Organisationsform. Die Vorlesung wird hingegen von der Frage nach den materiellen Prozessen ausgehen, die zunächst dazu beitragen, dass ‚der Körper' als Form überhaupt entsteht - und Interaktionen zwischen Körpern sich zutragen, bei denen kollektive raumzeitliche Formen, kollektive rhythmoi entstehen. Zentral dafür ist Synchronisierung, verstanden als wechselseitige Beeinflussung rhythmischer Prozesse durch materielle Übertragung von Informationen. Tanz, Theater und Performance sollen daraufhin analysiert werden, wie sie körperliche Bewegungen und Handlungen koordinieren und welche Formen von Kollektivität sie damit herbeiführen oder begünstigen. Was bewirken starke und schwache Abhängigkeiten, und welches organisatorische Potenzial bergen sie jeweils? Wie verhält sich choreografische oder inszenatorische Anordnung, die vertikal, top-down Synchronizität herzustellen versucht, zu horizontaler Selbstorganisation mittels Synchronisierung? Wie steht es um die ästhetischen, sozialen und politischen Aspekte von "muscular bonding", von Groove, von somatischen Praktiken, die den Körper und sein Kommunizieren mit anderen durch symbolisch-imaginäre Manipulationen reorganisieren? close

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