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WiSe 15/16: Hauptseminar: Wertstoffe. Zugänge und Perspektiven der Materialikonologie

Wolf-Dietrich Löhr

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Die LV findet an der UdK statt. Bitte melden Sie sich direkt bei Herrn Löhr an (wolf-dietrich.loehr@fu-berlin.de).

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Im epochenübergreifenden Vergleich möchte das Seminar die Entwicklungen, Möglichkeiten und Brüche im Umgang mit Materialien, ihrer Inszenierung und kulturellen Kodierung erörtern. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Rolle und Semantik einzelner Werkstoffe innerhalb bestimmter Gattungen oder Funktionen und die Deutungsperspektiven von Materialien oder Techniken, die durch die Werke selbst nahelegt werden – wenn etwa die sog. »Fides von Conques« als goldener Schrein für Reliquien dient, der Tragaltar des Eilbertus den Blick auf die Endzeit in Bergkristall rahmt, Cellinis »Perseus« Bronze zu Blut werden lässt, ein Bismarck-Koloss aus Granit gemeißelt wird, Kris Martin eine Biene in reinem Gold abgießt oder Sigmar Polke Kirchenfenster aus Achatschnitten zusammensetzt. Das Spektrum der Materialien reicht dabei von Ton, Holz und Wachs über Elfenbein, Bronze und Gold bis zu Papier, Beton oder Stahl. Einen besonderen Akzent legt das Seminar auf die Betrachtung von Originalen verschiedener Epochen in Berliner Museen (Kunstgewerbemuseum, Bodemuseum, Hamburger Bahnhof) oder am Aufstellungsort (Marx-Engels-Forum, Serras »Berlin Junction«, Holocaust-Memorial). In der nahsichtigen Auseinandersetzung mit den Gegenständen, ihrer Wirkung und ihren Kontexten sollen nicht zuletzt auch methodische Zugänge hinterfragt und die Chancen und Grenzen materialsemantischer Fragestellungen diskutiert werden. close