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WiSe 16/17: Mindestlöhne in Deutschland und Europa

Ralf Himmelreicher

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Prüfung (pass/fail) - Hausarbeit (ca. 3000 Wörter) oder 3 Kurzessays (jeweils ca. 1000 Wörter) sind Bestandteil der aktiven Teilnahme

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Seit dem 1. Januar 2015 gilt der Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro brutto je Stunde in Deutschland. Mit ihm sind sowohl Hoffnungen als auch Warnungen verbunden. Er ist das größte arbeitsmarktpolitische Experiment in der jüngeren Vergangenheit. Er kann Jobs vernichten, die sich bei 8,50 EUR nicht mehr rechnen. Er kann zur Prekarisierung von vormals legal Beschäftigten beitragen, oder, und das ist politisch intendiert: das Lohnniveau erhöhen und ein Ausfransen der Löhne im Niedriglohnsegment verhindern. Zudem können ergänzende Sozialleistungen (Stichwort: ‚Aufstocker‘) überflüssig werden. Nach ILO-Angaben verfügen weltweit mehr als 100 Staaten über nationale Mindestlohn-regelungen. Ohne nationale Mindestlöhne kommen einige skandinavische Länder und z. B. Österreich aus. Was können Mindestlöhne leisten und warum gibt es entwickelte Länder ohne gesetzliche Lohnuntergrenze? Im Seminar werden zunächst Grundlagentexte zum Thema Lohnfindung und Mindest-löhne gelesen. Diese werden durch Diskussionen empirischer Länderstudien vertieft. Besondere Aufmerksamkeit wird darauf gelegt, welche Personenkreise von Mindestlöh-nen profitieren können, welche eher negativ betroffen sind, und ob Mindestlöhne in modernen offenen Gesellschaften überhaupt flächendeckend durchsetzbar sind. Hierzu können eigene qualitative und quantitative Untersuchungen durchgeführt werden, etwa auf Basis von Daten des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung. close

Suggested reading

Literatur zur Vorbereitung (eine ausführliche Liste wird im Seminar verteilt) www.der-mindestlohn-gilt.de (Zugriff am 10.05.2016); Gesetze und Verordnungen zum Thema Mindestlohn in www.gesetze-im-internet.de/milog/index.html (Zugriff am 10.05.2016); Infoplattform vom IAB mit vielen Informationen rund um die Einführung des flächende-ckenden Mindestlohns in Deutschland und Ergebnissen empirischer Forschung zu flä-chendeckenden und branchenspezifischen Mindestlöhnen http://infosys.iab.de/infoplattform/thema.asp?sortLit=2 Franz, Wolfgang (2013): Arbeitsmarktökonomik, 8. Aufl., Berlin: Springer. International Labour Organisation (ILO, 2014): Global Wage Report 2014/15. Wages and income inequality, Geneva. Schmitt, John (2013): Why does the Minimum Wage have no discernible effect on em-ployment? Center for Economic and Policy Research, Washington. Schulten, Thorsten (2016): WSI-Mindestlohnbericht 2016: anhaltende Entwicklungsdynamik. In: WSI-Mitteilungen 2/2016: 129-135. close

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Lecturers:
PD Dr. Ralf Himmelreicher