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WiSe 18/19: Fremdenbilder und Alteritätskonstruktionen in griechischen und römischen Bildräumen

Johanna Fabricius

Hinweise für Studierende

Ggf. finden einzelne Sitzungen an anderen Orten (Museen) statt.

Kommentar

Im Zusammenhang mit der Analyse von Identitätskonstruktionen oder ethnischen Charakterisierungen spielen im Bereich der griechisch-römischen Kultur auch die Fragen nach der negativen oder positiven bildlichen Markierung des „Anderen“ eine zentrale Rolle. Die Bilder von Fremden bedienen sich zum einen ethnischen, zum anderen Teil aber auch kulturellen Zuschreibungen. Nicht zufällig weist die Kategorisierung als „Barbar“ zunächst primär auf die sprachlichen Unterschiede hin. In den letzten Jahrzehnten standen insbesondere die literarischen Strategien der Alteritätskonstruktion im Fokus der Forschung, aber auch die Bildmonumente haben wiederholt Aufmerksamkeit erfahren. Innovativ sind insbesondere Ansätze der Intersektionalitätsforschung, die das Verhältnis von vielfältigen Differenzen (Ethnizität, soziale Schicht, Gender, Alter etc.) zueinander thematisieren. An ausgewählten Denkmälern (Vasen, Skulptur, Münzen, Wandmalerei) werden die aktuellen Forschungsansätze aufgegriffen und diskutiert. Im Vordergrund stehen insbesondere Fragen der Kontextabhängigkeit bildlicher Praktiken der visuellen Charakterisierungen z. B. von Persern, Skythen, Thrakern, Galliern, Ägyptern, Dakern oder Germanen, die nicht nur stereotype Fremden- und Feindbilder, sondern eine ganze Bandbreite von Zuschreibungen erkennen lassen. Schließen

Literaturhinweise

B. Bäbler, Fleissige Thrakerinen und wehrhafte Skythen. Nichtgriechen im klassischen Athen und ihre archäologische Hinterlassenschaft (Stuttgart – Leipzig 1998); P. Cartledge, The Greeks: A Portrait of Self and Others 2(Oxford 1997); B. Cohen (Hrsg.), Not the Classical Ideal: Athens and the Construction of the Other in Greek Art (Leiden – Boston – Köln 2000; J. C. Coulston, All the emperor's men. Roman soldiers and barbarians on Trajan's Column (Oxford 2007); F. Giudice – R. Panvini (Hrsg.), Il greco, il barbaro e la ceramica attica. Immaginario del diverso, processi di scambio e autorappresentazione degli indigeni; atti del convegno internazionale di studi, 14 - 19 maggio 2001, Catania, Caltanissetta, Gela, Camarina, Vittoria, Siracusa, Bd. 1-4 (Roma 2010); E. S. Gruen, Rethinking the Other in Antiquity, Martin classical lectures (Princeton, NJ [u.a.] 2011); C. Heitz, Die Guten, die Bösen und die Hässlichen - nördliche "Barbaren" in der römischen Bildkunst (Hamburg 2009); K. R. Krierer, Sieg und Niederlage. Untersuchungen physiognomischer und mimischer Phänomene in Kampfdarstellungen der römischen Plastik (Wien 1995); F. Pirson, Ansichten des Krieges. Kampfreliefs klassischer und hellenistischer Zeit im Kulturvergleich (Wiesbaden 2014); W. Raeck, Zum Barbarenbild in der Kunst Athens im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. (Bonn 1981); U. Riemer (Hrsg.), Xenophobie - Philoxenie: vom Umgang mit Fremden in der Antike (Stuttgart 2005); R. M. Schneider, Bunte Barbaren. Orientalenstatuen aus farbigem Marmor in der römischen Repräsentationskunst (Werner 1986); D. Wannagat, „Eurymedon eimi“ - Zeichen von ethnischer, sozialer und physischer Differenz in der Vasenmalerei des 5. Jahrhunderts v. Chr., in: R. von den Hoff – S. Schmidt (Hrsg.), Konstruktionen von Wirklichkeit. Bilder im Griechenland des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (Stuttgart 2001) 51–71. Schließen

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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

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Mo, 22.10.2018 10:00 - 12:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Johanna Fabricius