16211 Reading Course

WiSe 18/19: Platon, Symposion

Sandra Erker

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Das Symposion (dt. "Das Gastmahl"/"Das Trinkgelage") zählt zu den bekanntesten Dialogen aus dem Corpus Platonicum, in dem Platon seine Dialogfiguren in einem philosophischen Trinkgelage der Frage nachgehen lässt, was man unter Liebe bzw. dem Streben nach dem Schönen zu verstehen habe. Kunstvoll hat Platon dabei das philosophische Gespräch in eine – selbst für Platonische Dialoge – besonders anschaulich ausgestaltete Rahmenerzählung gebracht, indem er die Reden, die beim Gastmahl gehalten werden, nicht nur in mehrfach vermittelter Nacherzählung komplex verflochten präsentiert, sondern zugleich auch durch die anschauliche Charakterisierung der beteiligten Gesprächspartner lebendig vor Augen treten lässt. Reihum präsentieren die Gesprächspartner verschiedene Perspektiven darauf, wie man sich dem (sinnlich oder wahrhaft) Schönen zuwenden und durch das Wirken von Eros zu ihm hingezogen werden könne. Dabei geht es im Dialog – wie sich im Laufe der philosophischen Erörterung zeigt – nicht nur um die Entfaltung verschiedener Perspektiven darauf, was Liebe sein kann, sondern um eine Frage, die nach Platon den Kern jeder philosophischen Tätigkeit trifft: Denn das Streben nach dem wahrhaft Schönen fällt nach Platon mit der Liebe des Philosophen zu Erkenntnis, seinem drängenden Fragen und Suchen nach Wissen, zusammen und wird im Symposion vollendet durch die Dialogfigur des Sokrates verkörpert.

In der Veranstaltung soll eine Einführung in den Dialog selbst und in Grundsätze Platonischer Erkenntnistheorie gegeben werden, wobei das Werk im Semester in gemeinsamer Textarbeit analysiert und diskutiert werden soll sowie Stellen aus thematisch verwandten Dialogen (z.B. Phaidros, Staat, Theaitet) kontextspezifisch zum Vergleich herangezogen werden. Dabei dient der behandelte Dialog auch als Folie, um auf die Verbindung von Form und Inhalt Platonischer Dialoge, d.h. das Verhältnis ihrer Literarizität zum darin präsentierten philosophischen Argument, zu reflektieren und so in Grundfragen der Dialogforschung einzuführen.

Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie und Philosophie. Sie ist darüber hinaus für interessierte Studierende und Gasthörer/innen mit und ohne Kenntnisse des Altgriechischen geöffnet.

Einen Semesterplan und weitere Literaturhinweise erhalten Sie in der Einführung der ersten Sitzung sowie semesterbegleitend im Blackboard. Die ausgewählten Passagen aus anderen Dialogen, die wir vergleichend zum Symposion heranziehen werden, werden Ihnen als Reader im Blackboard zur Verfügung gestellt. Bitte besorgen Sie sich für das zentral behandelte Werk selbst: Platons Symposion ("Das Gastmahl"oder "Das Trinkgelage"), eine der empfohlenen Textausgaben für unsere Textarbeit im Semester.

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Suggested reading

Empfohlene Literatur zur Einführung:

Rehn, Rudolf, Der entzaubterte Eros: Symposion, in: Theo Kobusch, Burkhard Moijsisch (Hgg.), Platon. Seine Dialoge in dr Sicht neuerer Forschungen, Darmstadt 1996, 81-95.

Thiel, Rainer, Irrtum und Wahrheitsfindung. Überlegungen zur Argumentationsstruktur des platonischen Symposions, in: Matuschek, Stefan (Hg.), Wo das philosophische Gespräch ganz in Dichtung übergeht. Platons Symposion und seine Wirkung in der Renaissance, Romantik und Moderne, (Jenaer Germanistische Forschungen, N. F. 13), Heidelberg 2002, 5-16.

Textausgaben:

[Für Studierende ohne Griechischkenntnisse]: Platon, Symposion, Griechisch-deutsch, übersetzt von Rudolf Rufener, mit einer Einführung, Erläuterungen und Literaturhinweisen von Thomas Szlezák, Düsseldorf 2002. [Hinweis: Die Ausgabe ist auch als Online-Ressource im FU-internen Netz bzw. per VPN verfügbar]

[Für Studierende mit Griechischkenntnissen]: Platonis opera rec. Brevique adnotatione critica instruxit Ioannes Burnet, Oxford 1957. [und jede weitere textkritische Ausgabe]

Weitere Literaturhinweise erhalten Sie in der ersten Sitzung und semesterbegleitend im Blackboard. close

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