17582 Colloquium

WiSe 18/19: Projektcolloquium: Probleme proben

Krassimira Kruschkova

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Viele Problemfelder, die in der Tanzwissenschaft eröffnet werden, greifen nicht nur Fragen nach Erscheinungsformen von Tanz als Kunst auf, sondern richten den Blick auf Produktionsprozesse und -situationen, in denen sich Künstler_innen der (vornehmlich) Freien Szene befinden. Das Formulieren, Skizzieren und Präsentieren eigenständiger Forschungsideen und ihre Vermittlung in unterschiedlichen Formaten (mündlich, schriftlich, filmisch, fotografisch, als computergestützte Dokumentationen, choreographische Recherchen oder Installationen) soll im Rahmen des Projektcolloquiums für Studierende des Master Tanzwissenschaft ausprobiert werden können. Dabei soll Ironie als ästhetisches Prinzip eine wichtige Rolle spielen – um die szenische Kluft zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten stets neu zu öffnen: Nicht als Täuschung, vielmehr als eine humorvolle Enttäuschung jedes positivistischen Oppositionsdenkens. Ironie vermag das Oppositive ins stets präzisierende Differenzdenken zu überführen – und die Doxa ins Paradox. Ironie problematisiert das Mitverstehen und auch das Mitlachen des Publikums, dessen singulären Vibrationen die Automatismen des Gemeinschafts- und Identitätsdenkens, die Kontroll- und Entlastungsfunktionen des kollektiven Lachens erschüttern, indem sie darin stets neue Asymmetrien offenlegen. Die List der Liste, das humorvolle choreographische Aneinander und Ineinander schließt paradox parallele Artikulationsebenen kurz und problematisiert witzlose Theorien von Zugehörigkeit, bringen sie ins Stocken, indem sie darin, in den ausgetrockneten Theorien, wie im Hals stecken bleibt. „Das Lachen ist ein Chaos der Artikulation“, so Walter Benjamin: So treffend für unsere Zeit dieses Chaos der Artikulation. Ziel der Lehrveranstaltung ist u. a. auch, Methoden und Themen für die Abschlussarbeit vorzubereiten. Im Kern widmet sich das Projektcolloquium unterschiedlichen Ebenen der textlichen Projektentwicklung: Zunächst gilt es, Formulierungen und Diskussionen erster Forschungsinteressen innerhalb der Gruppe zu organisieren. Welche Interessen, Ideen und Kenntnisse können ausgetauscht werden? Wie kann ein gemeinsames Unterstützen individueller Konzepte umgesetzt werden? Im nächsten Schritt gilt es, Tools auszuprobieren und Zeit für das eigenständige, konzentrierte Arbeiten zu nutzen. Die während des Projektcolloquiums entwickelten Pfade zur Erarbeitung eines eigenen Projekts werden dann individuell fortgesetzt, betreut und diskutiert. Zum Ende des Semesters werden die entstandenen Projekte der Interferenz zwischen Theorie und Praxis präsentiert werden: Als müssten Praxis und Theorie stets gemeinsame Probleme proben. close

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