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WiSe 18/19: Einführung in die Dramaturgie

Inka Paul

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Das Berufsbild des Dramaturgen unterlag in den vergangenen Jahren großer Veränderungen, und der Prozess setzt sich fort. Lange galt der Dramaturg als literaturwissenschaftlicher „Fachmann“ einerseits, als „Mädchen für alles“ andererseits. Wenn der Pförtner nicht weiß, wohin er jemanden schicken soll, weist er ihm den Weg zur Dramaturgie. Die Entwicklung der Performance-Künste hat indessen die Bedeutung von Dramaturgie weit aufgefächert und das Selbstverständnis des Dramaturgen verändert. Er wird zunehmend zum intellektuellen Berater – in künstlerischer, in (gesellschafts-)politischer und in philosophischer Hinsicht. Das Schauspiel mit seinen literarischen Vorlagen – wie wir es aus dem Deutschunterricht kennen – ist nur eins von vielen Genres. Wie spreche ich über ein Theater, bei dem der Text nicht mehr die Basis ist? Welche Rolle spielt der Dramaturg für Tanz, für Performance? Wie gehe ich mit Theater um, das sich neue Räume sucht, sei es die Straße, sei es das Museum? Wo liegen Grenzen zwischen Dramaturg und Kurator? Mit diesen Fragen setzt die Übung sich auseinander. Welche Funktion weisen wir dem Theater zu? Was erwarten wir von einem Dramaturgen? Was macht Produktionsdramaturgie aus, und wie unterscheidet sie sich je nach Theaterform? Dabei werden wir auch die gesellschaftliche Entwicklung durch die Jahrhunderte verfolgen, um zu sehen, wie Veränderungen im Theater mit historisch-/politischem Wandel zusammenhängen, Theaterformen also nicht aus individueller Eingebung heraus entstehen. Wir werden Aufführungen diskutieren, Texte lesen und zu verstehen suchen, Konzeptionen entwickeln, Programmhefte und Spielpläne erarbeiten. Ein gemeinsamer Theaterbesuch ist Bestandteil der Übung. Wenn möglich, wird ein Gast aus dem Theater aus seiner/ihrer Praxis berichten. Voraussetzungen für die Teilnahme an der Übung sind die aktive und regelmäßige Anwesenheit, das Verfassen eines Referats, Teilnahme am gemeinsamen Theaterbesuch sowie die Bereitschaft zu weiteren Theaterbesuchen, die im Seminar diskutiert werden können. close

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