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WiSe 19/20: Soziale Beziehungen und Ökonomie

Paola Margherita Ivanov, Jonas Bens

Kommentar

Im Alltagsverständnis gibt es nicht selten die Unterscheidung zwischen „Wirtschaft“ und „Gesellschaft“ als voneinander abgegrenzte Sphären, die unterschiedlichen Gesetzen folgen und daher auch von unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen bearbeitet werden. Die Sozial- und Kulturanthropologie widersetzt sich fortwährend dieser Vorstellung. Stattdessen propagiert sie eine doppelte Denkbewegung: Ökonomische Beziehungen sollen als soziale Beziehungen, soziale Beziehungen als ökonomische Beziehungen in den Blick kommen. Das Seminar „Soziale Beziehungen und Ökonomie“ greift diese doppelte Analyserichtung auf und diskutiert die dialektische Verschränkung von Wirtschaft und Gesellschaft. Im Seminar setzen wir uns mit grundlegenden Konzepten wie Tausch, Gabe, Ware, Wert, Eigentum und moralische Ökonomie auseinander; wir diskutieren unterschiedliche Richtungen der anthropologischen Theorie zum Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft wie marxistische, feministische und akteur-netzwerk-theoretische Ansätze; und wir erschließen Themenfelder der anthropologischen Forschung wie die Material Culture Studies, die Globalgeschichte oder die Anthropologie der Moral. Schließen

Literaturhinweise

Literaturhinweis zur Einführung:

- Seiser, Gertraud (2009): Neuer Wein in alten Schläuchen? Aktuelle Trends in der ökonomischen Anthropologie. Historische Anthropologie 17(2): 157-177.