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WiSe 20/21: Schauspiel im Mittelalter

Elke Koch

Kommentar

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit wurde in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt, noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder von Vereinigungen der Stadtbürger veranstaltet. Die Spiele stellen Episoden aus der Bibel oder aus Heiligenlegenden dar, aber auch das Jüngste Gericht, moralisch-allegorische Handlungen und nicht zuletzt derb-komische oder politisch-polemische Dialoge und Schwänke. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Wie für mittelalterliche Literatur generell gilt auch für die Spiele, dass ihre Ästhetik in engem Zusammenhang mit religiösen und sozialen Rahmungen und Funktionen zu erschließen ist. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen (Spieltexten und ggf. Quellen zur Aufführung) die wichtigsten Typen mittelalterliche Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung mit Rekurs auf die aktuelle Forschung. Vorkenntnisse in historischen Sprachstufen des Deutschen sind nicht notwendig. Die Vorlesung ist als Podcast (Folien und Vortrag) asynchron zu hören. Die Podcasts werden sukzessive zur Verfügung gestellt. Es finden regelmäßig halbstündige Webex-Meeting-Treffen am Ende des Zeitfensters (13:15–13:45) statt, in denen Fragen der Studierenden diskutiert werden. Die regelmäßige Teilnahme ist durch das Hören der Vorlesung zu absolvieren; für die aktive Teilnahme wird die Vorbereitung von Fragen für eine begrenzte Anzahl von Webex-Treffen verlangt. Schließen