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SoSe 13: Präkarisierung der Arbeit in Europa: ein Ost-West-Vergleich

Martin Krzywdzinski

Kommentar

Prekarisierung gilt als ein grundlegender Trend in der modernen Arbeitswelt. Als prekär gelten unsichere Arbeitsverhältnisse, die eine gleichberechtigte Teilnahme der Beschäftigten am Arbeits- und am sozialen Leben nicht erlauben. Allerdings ist der Begriff der prekären Arbeit sehr schillernd und wird mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Das Seminar nutzt einen Vergleich west- und osteuropäischer Staaten, um einen genauen Überblick über Formen (z.B. befristete Beschäftigungsverhältnisse und Leiharbeit, Niedriglohnjobs, Teilzeitbeschäftigung, informelle Arbeit etc.) und über Umfang prekärer Beschäftigungsformen in unterschiedlichen Staaten zu erarbeiten. Dabei wird die These über die Erosion des Normalarbeitsverhältnisses diskutiert und die Frage gestellt, ob sich in Osteuropa nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Regimes überhaupt ein Normalarbeitsverhältnis herausgebildet hat. Der zweite Schwerpunkt des Seminars ist die Diskussion der Ursachen von Prekarisierungstendenzen in west- und osteuropäischen Ländern. Der Fokus liegt auf Reformen der Arbeitsmarktpolitik und der Sozialsicherungssysteme sowie auf Restrukturierungsstrategien der Unternehmen. Gerade die osteuropäischen Gesellschaften gelten als Muster einer Deregulierung des Arbeitsmarktes, als "trojanische Pferde" eines neoliberalen Modells in Europa. Inwieweit diese These für die Transformationsgesellschaften Osteuropas gilt, wird im Seminar diskutiert. Als dritter Schwerpunkt werden im Seminar die Auswirkungen der Prekarisierung auf die Arbeitsbedingungen und Arbeitsbeziehungen in Unternehmen sowie auf subjektive Verarbeitungsformen der Unsicherheit thematisiert. Schließen