5260095HU
Seminar
SoSe 13: Transozeanische Europa-Visionen: Czeslaw Milosz und Joseph Brodsky
Heinrich Kirschbaum
Hinweise für Studierende
Kooptierte Lehrveranstaltung
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der polnische Dichter Czeslaw Milosz und sein jüngerer russischer Kollege Joseph Brodsky, Nobelpreisträger für Literatur (1980 bzw. 1987), mussten beide aus politischen Gründen ihre Heimat verlassen. Beide ließen sich schließlich in Amerika
nieder, Milosz an der West-, Brodsky an der Ostküste des Kontinents. Beide waren Freunde und schätzten einander sehr, persönlich und poetisch, beide suchten in ihren mit dichterischem Gespür und nostalgischer Exilanten-Distanz entworfenen Visionen, die tragischen Verflechtungen der europäischen, polnischen und russischen Geschichte und Geographie, oft kontrovers, zu reflektieren. Über der schwankenden, verunsicherten Wirklichkeit eines geohistorischen Daseins steht für Milosz und Brodsky die absolute Präsenz und Realität der Sprache, deren Kraft, Macht und Gewalt die Dichtung verkörpert und verkündet. In unserem Seminar gehen wir den transozeanischen Meditationen der beiden Dichter und Denker, vergleichend und in Interaktion, nach.
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