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SoSe 13: Über die Liebe - von der Liebe. Daniel Casper von Lohenstein: Venus

Gesa Dane

Kommentar

"Itzt liebt die gantze welt!" Mit diesem Ausruf beginnt das Preisgedicht des Breslauer Dichters Daniel Casper von Lohenstein (1635-1682). Dieses Langgedicht in Alexandrinern auf die Göttin der Liebe Venus nimmt in der deutschen Literatur des 17. Jahrhunderts eine Sonderstellung ein: aufgrund seiner Länge von fast 2000 Versen, aufgrund seiner freizügigen erotischen Thematik, nicht zuletzt aufgrund seiner barockmanieristischen Sprache, die voller offener und verdeckter Bezüge zur antiken Literatur, Mythologie und Naturlehre ist. Wer diesen Text heute liest, muss ihn z. T. mühsam entziffern, indem er die heute weitgehend verloren gegangenen mythologischen Bezüge und Bedeutungen verstehen lernt. Das Seminar will in eine solche genaue Lektüre der Verse einführen, darüber hinaus aber literatur- und kulturhistorische Kontexte rekonstruieren wie - die Gattungen des Lehr- und Preisgedichts - die erotische Dichtung der 2. Schlesischen Schule (also von Lohenstein, Hofmannswaldau u. a.) - die barockmanieristische Poetik der Argutia (des Scharfsinns) - kosmologische und naturphilosophische Voraussetzungen - Bezüge zur italienischen und französischen Literatur etc. Der Seminararbeit wird folgende Ausgabe zugrunde gelegt, die in einem Reader zugänglich gemacht wird: Charlotte Brancaforte: Lohensteins Preisgedicht 'Venus', München 1974. Zur weiteren Lektüre empfohlen: Die Entdeckung der Wollust. Erotische Dichtung des Barock, hg. Joseph Kiermeier-Debre und Fritz Franz Vogel, München 1995. Schließen

14 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 16:00 - 18:00 14 Termine

Di, 09.04.2013 16:00 - 18:00

Dozenten:
Dr. Gesa Dane