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Proseminar
SoSe 13: Einführung in die Theorie und Ästhetik: Performance Kunst
Jenny Schrödl
Kommentar
Die Performance Kunst wurde in den 1960er Jahren in Europa und in den USA populär, wesentliche Impulse gingen jedoch bereits von den historischen Avantgardebewegungen aus. Auch wenn sich die Kunstform einer Metadefinition entzieht, wie Roselee Goldberg bereits 1979 feststellte, ist ein wesentliches gemeinsames Moment zahlreicher Performances das der Provokation. Die Provokation, die von der Performance Kunst bis heute ausgeht, umfasst z.B.: die Störung des traditionellen Verhältnisses von Künstler/in und Werk, das Angehen gegen die klassische Aufteilung der Künste sowie die Aufhebung der Trennung des Ästhetischen vom Alltäglichen. Zu zentralen Merkmalen der Performance Kunst gehören überdies ein zumeist performativer Umgang mit Zeit und Raum sowie mit den eingesetzten Materialien (Körper, Klang etc.) und die Verhandlung der Beziehung zwischen Performer/innen und Publikum.
Ausgangspunkt des Seminars ist nun die Beobachtung, dass über das Verhältnis von Performer/innen und Publikum hinaus, insbesondere auch die Beziehungen zwischen Akteurinnen und Akteuren selbst zum bedeutenden Thema werden, welche in der Forschung bislang kaum Beachtung fanden. In verschiedenen Performances seit den 1960er Jahren werden forciert Dynamiken zwischen (zwei) Menschen in Szene gesetzt und sich damit vor allem mit Weiblichkeits-/Männlichkeitsbildern, Geschlechterbeziehungen sowie Sexualitäts-, Macht-, Egalitäts- und Intersubjektivitätsvorstellungen auseinandergesetzt.
Das Seminar gliedert sich in zwei große Teile: Im ersten Teil werden wir uns anhand grundlegender Theorien (u.a.: Carlson, Fischer-Lichte, Goldberg, Phelan, Schechner, Schneider) mit Konzepten von "Performance/Kunst" auseinandersetzen. Darüber hinaus stehen verschiedene ästhetische Strömungen und Schwerpunkte der Performance Kunst seit den 1960er Jahren (u.a.: Body Art, Gender Performance, Media und Sound Art) im Mittelpunkt der Diskussion. Im zweiten Teil widmen wir uns verschiedenen Paarinszenierungen in der Performance Kunst (Marina Abramovi? & Ulay, Elmgreen & Dragset, Eva & Adele, Gilbert & George u.a.) und gehen den Fragen nach, wie zwischenmenschliche Beziehungen inszeniert und welche Geschlechterverhältnisse damit entworfen und/oder unterlaufen werden.
Voraussetzung: (sehr) gutes Verständnis der englischen Sprache
Obligatorische Arbeitsleistungen: aktive Mitarbeit, Referat oder Sitzungsprotokoll
Prüfungsleistung: schriftliche Hausarbeit (ca. 10 Seiten)
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13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 10.04.2013 10:00 - 14:00
Mi, 17.04.2013 10:00 - 14:00
Mi, 24.04.2013 10:00 - 14:00
Mi, 08.05.2013 10:00 - 14:00
Mi, 15.05.2013 10:00 - 14:00
Mi, 22.05.2013 10:00 - 14:00
Mi, 29.05.2013 10:00 - 14:00
Mi, 05.06.2013 10:00 - 14:00
Mi, 12.06.2013 10:00 - 14:00
Mi, 19.06.2013 10:00 - 14:00
Mi, 26.06.2013 10:00 - 14:00
Mi, 03.07.2013 10:00 - 14:00
Mi, 10.07.2013 10:00 - 14:00