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Proseminar
SoSe 13: Performing Histories
Katrin Beushausen
Kommentar
Sei es im Theater, in der Performance, im Tanz oder in der bildenden Kunst - in zahlreichen künstlerischen Arbeiten lässt sich derzeit ein Interesse an der künstlerischen Auseinandersetzung mit Geschichte und Geschichtsschreibung erkennen, sei es in aktuellen Formaten des "Re-enactments" (etwa bei Marina Abramovi? oder Martin Nachbar), im Rahmen neuer Ansätze des dokumentarischen Arbeitens (The Atlas Group, Hans-Werner Kroesinger) oder in Form von individueller Erinnerungskultur (Rimini Protokoll, She She Pop). Das Seminar nimmt zeitgenössische Aufführungen aus unterschiedlichen Bereichen in den Blick, die sich - explizit oder implizit - mit historischen Ereignissen und/oder historiographischen Fragen auseinandersetzen; dabei soll gerade die Vielfalt der Ansätze in den Blick genommen werden. Unterschiedliche Zugänge zu gesellschaftlichen Ereignissen und historischem Material werden theoretisch befragt und anhand künstlerischer Praxis diskutiert, wie etwa Praktiken des Erinnerns (und Vergessens), Konzepte des Dokumentarischen, der site-specific performance oder des Re-enactments. Dabei steht insbesondere die Frage im Vordergrund, inwiefern künstlerische Strategien nicht nur einen Zugang zu Vergangenem eröffnen, sondern diesen Zugriff selbst problematisieren, und so hegemoniale Geschichtsnarrative ebenso wie einen emphatischen Begriff historischer "Wahrheit" in Frage stellen. Anders als im Sinne einer historisch akkuraten Rekonstruktion dessen, "wie es denn eigentlich gewesen ist," eignen sich flüchtige Aufführungen in ihrer Gegenwärtigkeit und Körperlichkeit Geschichte immer neu an, schreiben sie fort und setzen der Vorstellung einer kontinuierlichen Geschichte eine perspektivische Vielzahl von Geschichten entgegen.
Die Strategien der Auseinandersetzung mit historischem Material sollen im Seminar nicht nur anhand von theoretischen Texten und Aufführungen diskutiert werden, sondern auch im Rahmen von Projekten von den Studierenden selbst angewendet und erprobt werden. Neben der aktiven und regelmäßigen Teilnahme ist daher die Mitarbeit an einem künstlerischen Projekt (alternativ die Übernahme eines Protokolls/Logbuchs) Bedingung für die Teilnahme, ebenso wie die Lektüre der Texte (z. T. nur in englischer Sprache) und der Besuch der zu diskutierenden Aufführungen.
Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit (ca. 10 Seiten) oder eine mündliche Prüfung.
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13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 11.04.2013 10:00 - 12:00
Do, 18.04.2013 10:00 - 12:00
Do, 25.04.2013 10:00 - 12:00
Do, 02.05.2013 10:00 - 12:00
Do, 16.05.2013 10:00 - 12:00
Do, 23.05.2013 10:00 - 12:00
Do, 30.05.2013 10:00 - 12:00
Do, 06.06.2013 10:00 - 12:00
Do, 13.06.2013 10:00 - 12:00
Do, 20.06.2013 10:00 - 12:00
Do, 27.06.2013 10:00 - 12:00
Do, 04.07.2013 10:00 - 12:00
Do, 11.07.2013 10:00 - 12:00